Klage gegen Commerzbank Investmentbanker fordern Boni
09.09.2009, 13:05 UhrMehr als 70 Banker der Commerzbank-Tochter Dresdner Kleinwort wollen in Großbritannien vor Gericht nicht gezahlte Boni in Höhe von umgerechnet 34 Mio. Euro erstreiten.

London: Ein letzter Blick auf das alte Logo. Seit 1. September - ein Jahr nach Bekanntgabe der Dresdner-Bank-Übernahme durch die Commerzbank - ist einer der ersten Markennamen des alten Instituts verschwunden.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die ehemaligen Mitarbeiter der früheren Dresdner-Bank- Investmentsparte werfen der neuen Eigentümerin Commerzbank vor, nur rund 10 Prozent der für 2008 zugesagten Boni ausgezahlt zu haben, wie aus den am Dienstag in London bei Gericht eingereichten Papieren hervorgeht. Die höchste Einzelforderung beträgt 1,66 Mio. Euro, wie die britischen Nachrichtenagentur PA berichtet.
Ursprünglich soll bei Dresdner Kleinwort für 2008 ein Bonus-Topf von 400 Mio. Euro bereitgestanden haben. Angesichts des Gewinneinbruchs im Zusammenhang mit der weltweiten Krise wurden die Boni auf ein Bruchteil zusammengestrichen.
Die Bank werde sich vor Gericht gegen die Klagen zur Wehr setzen, sagte ein Dresdner Bank-Sprecher am Mittwoch. Die mit der verschlechterten Ertragslage Ende 2008 begründete Kürzung der Boni sei aus Sicht der Bank rechtmäßig.
Nach Medienberichten verlangen insgesamt acht Banker Sonderzahlungen von mehr als einer Million Euro, die meisten anderen machen sechsstellige Summen geltend. Außerdem pochten sie auf Zinsansprüche. Manche der Banker sind noch immer bei der Commerzbank beschäftigt. Die Banker behaupten, dass ihnen hochrangige Manager stets versichert hätten, dass ihre Bonuszahlungen nicht gekappt würden.
Seit die Commerzbank Dresdner Kleinwort im vergangenen Dezember übernommen hatte - im Zuge des Erwerbs der Dresdner Bank -, gab es mehrere Streits um Boni. Nach Medienberichten bereiten weitere Banker ähnliche Sammelklagen vor. Bei dieser Zahl der Kläger schwanken die Schätzungen zwischen 25 und 50.
Quelle: ntv.de, AFP