Briten und Niederländer geben keine Ruhe Island erhält neue Forderungen
11.02.2014, 00:42 Uhr
Blick auf Islands Hauptstadt Reykjavik.
(Foto: picture alliance / dpa)
Für das kleine Island scheint die Finanzkrise noch immer nicht ausgestanden. Es gibt weiter Streit um die Icesave-Guthaben. Großbritannien und die Niederlande verlangen von der Inselrepublik weitere Milliarden.
Großbritannien und die Niederlande fordern im Streit um Icesave-Guthaben eine Milliardenzahlung von der isländischen Einlagensicherung TIF. Es gehe um 556 Milliarden Kronen (etwa 3,5 Milliarden Euro), erklärte TIF-Chefin Gudrun Thorleifsdottir.
Dabei handele es sich um die Zinsen und Kosten im Zusammenhang mit den Sparguthaben, die vom Zusammenbruch des isländischen Bankensystems betroffen gewesen seien. Insgesamt könne die Summe sich auf 1000 Milliarden Kronen belaufen, was mehr als der Hälfte der gesamten Wirtschaftsleistung der Inselrepublik entspricht.
Die Sicherung verfüge über Mittel in Höhe von 35 Milliarden Kronen. Da es keine staatliche Garantie gebe, werde der isländische Steuerzahler "nie dafür bezahlen müssen", betonte Thorleifsdottir.
Kein Aufkommen auch für Zinsen
Im Zuge der Finanzkrise waren 2008 die drei führenden Banken Islands binnen Tagen zusammengebrochen. Dazu gehörte mit der Landsbanki auch die Mutter der Direktbank Icesave, bei der auch britische und niederländische Sparer ihr Geld angelegt hatten. Island übernahm zwar die Inlandsgeschäfte der Banken und entschädigte die isländischen Sparer. Ausländische Anleger gingen hingegen zunächst leer aus. Briten und Niederländer wurden in ihren Heimatländern in voller Höhe für ihre Verluste entschädigt.
Island hat 90 Prozent dieser Summe zurückgezahlt und hat erklärt, sie ganz begleichen zu wollen. Die 320.000 Einwohner des Landes haben jedoch zwei Mal in Referenden die Forderung zurückgewiesen, auch für Zinsen aufzukommen.
Quelle: ntv.de, wne/rts