Wirtschaft

Flammenwagen bremst Tesla Jobmotor befeuert Rekordlauf der Wall Street

Dieser Tesla sollte nicht in Flammen stehen.

Dieser Tesla sollte nicht in Flammen stehen.

(Foto: VIA REUTERS)

Im Juni sind in den USA 850.000 neue Jobs entstanden. Das treibt S&P-500 und Nasdaq auf neue Rekordhochs. Gleichzeitig sorgt die gestiegene Arbeitslosenquote für Verwunderung. Gleiches gilt für den brennenden Luxus-Tesla. Die beeindruckenden Lieferzahlen fallen nicht ins Gewicht.

Nach dem verhaltenen Start ins neue Quartal hat sich die Wall Street am Freitag mit Aufschlägen gezeigt. S&P-500 und die Nasdaq-Indizes verbuchten weitere Rekordhochs. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,4 Prozent auf 34.786 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite zogen um je 0,8 Prozent an.

Ein echtes Ende des lethargischen und lustlosen Sommerhandels war aber zunächst nicht in Sicht - auch wenn der US-Arbeitsmarktbericht verhalten positiv aufgenommen wurde. "Die Verbesserung des Arbeitsmarktes insgesamt ermöglicht es dem Markt, in seiner aktuellen Phase des langsamen und allmählichen Anstiegs fortzufahren, was das beste Szenario ist", sagte Randy Frederick, Vizepräsident für Handel und Derivate bei Charles Schwab.

S&P 500
S&P 500 6.482,12

Es entstanden 850.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft, Ökonomen hatten lediglich mit 700.000 gerechnet. "Das sind starke Zahlen, aber nicht so stark, dass sie Inflations- und Zinserhöhungsängste auslösen könnten", sagte Marktanalyst Fawad Razaqzada vom Broker ThinkMarkets.

Arbeitslosenquote sorgt für Verwunderung

Für Verwunderung bei Börsianern sorgte, dass die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote um einen Tick auf 5,9 Prozent stieg. "Bei ähnlichen starken Arbeitsplatz-Wachstumsraten haben wir im letzten Herbst noch deutliche Rückgänge der Arbeitslosenquote gesehen", fasste Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners zusammen. Das werde es der Fed schwer machen, unmittelbar an eine Straffung der Geldpolitik zu denken.

Gegen eine allzu positive Marktreaktion sprach auch das lange Wochenende, denn der Feiertag zum amerikanischen Unabhängigkeitstag wird am Montag mit geschlossenen Börsen nachgeholt. Die Risikoneigung dürfte daher nicht allzu ausgeprägt gewesen sein, hieß es.

Die übrigen am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten - das Handelsbilanzdefizit und die Auftragseingänge aus dem Mai - lagen im Rahmen der Erwartungen.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 65,67

Dollarschwäche und die Aussicht einer kurzfristig weiterhin lockeren Geldpolitik stützten derweil den Goldpreis. Die Erdölpreise tendierten uneinheitlich. Während die US-Sorte WTI im späten Geschäft kaum verändert notierte, legte der Brentpreis um 0,5 Prozent zu. Die Gruppe Opec+ hatte sich am Vortag nicht auf eine Erhöhung der Ölfördermenge einigen können. Die Entscheidung sollte am Freitag fallen, doch zogen sich die Verhandlungen hin. Analysten rechnen mehrheitlich mit einer leichten Erhöhung der Produktion um 500.000 Barrel pro Tag.

Didi unter Beschuss

Bei den Einzelwerten gereit der Fahrdienst-Vermittler Didi wenige Tage nach seinem Börsendebüt unter Beschuss. Die Aktien des chinesischen Uber-Rivalen stürzten um mehr als sechs Prozent ab, nachdem die chinesischen Cyberbehörde eine Untersuchung wegen möglicher Sicherheitsbedenken ankündigt hatte. Dadurch sollten die nationale Sicherheit und das öffentliche Interesse geschützt werden, hieß es von Staatsseite. Didi teilte mit, mit den Behörden zu kooperieren.

Die Aktie von Johnson & Johnson schloss 1,8 Prozent fester. Das Pharma-Unternehmen hatte bekannt gegeben, dass sein Corona-Impfstoff offenbar auch vor der sich immer stärker ausbreitenden Delta-Variante des Virus schützt.

Tesla
Tesla 298,00

Von neuen US-Absatzzahlen zeigten sich Ford (plus 0,1 Prozent) und General Motors (minus 0,3) wenig beeindruckt. Als ein Gewinner darf sich der Elektroautobauer Tesla fühlen, der im zweiten Quartal mehr als doppelt so viele Fahrzeuge ausgeliefert hat wie im Vorjahr. Hier bremste allerdings die Nachricht, dass ein Neufahrzeug des Typs "S Plaid" mitten in einem Wohngebiet in Flammen aufgegangen sei. Der Fahrer habe sich nur mit Gewalt aus dem brennenden Wagen retten können. Der Kurs stieg um 0,1 Prozent.

Virgin heben ab

Virgin Galactic vollzieht einen Höhenflug - davon profitierte auch die Aktie, die um 4,1 Prozent stieg. Der britische Milliardär Richard Branson will am 11. Juli mit einem Raumschiff seines Unternehmens Virgin Galactic ins All fliegen - und damit seinem US-Konkurrenten Jeff Bezos um neun Tage zuvorkommen. Sollte alles nach Plan laufen, würde Branson es vor US-Milliardär Bezos ins All schaffen. Der Amazon-Gründer will am 20. Juli mit dem ersten bemannten Flug seines Raumfahrtprojekts Blue Origin ins All fliegen.

Die Titel der Donutkette Krispy Kreme fielen derweil um 9 Prozent. Am Vortag hatte die Gesellschaft einen fulminanten Wiedereinzug an der Börse gefeiert - der Kurs war um knapp 24 Prozent gestiegen.

Quelle: ntv.de, chr/rts/DJ

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