Inspirierende Prognose K+S stockt auf
11.05.2010, 09:33 UhrDer frostige Winter und die gut angelaufene Anbausaison in der Landwirtschaft bescheren dem Salz- und Düngemittelhersteller K+S ein starkes erstes Quartal. Analysten reagieren angenehm überrascht. Vor allem der Ausblick auf die Absatzchancen bescheren der K+S-Aktie Rückenwind.

Tief im Berg ruht der Rohstoff: Im Bild schiebt sich ein Lader mit seiner Schaufel in einen Haufen Salz - 500 Meter unter Tage.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Rohstoffkonzern K+S hat nach einem unerwartet kräftigen Umsatz- und Gewinnschub im ersten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum relativ schwachen Vorjahresquartal um 43 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro, teilte der Konzern mit. Der operative Gewinn (Ebit I) stieg um 54 Prozent auf 268 Mio. Euro zu. Mit beiden Kennzahlen übertraf der Konzern die Erwartungen von Analysten.
Im laufenden Jahr sei mit einem deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg zu rechnen, sagte Konzernchef Norbert Steiner. Auch das operative Ergebnis dürfte deutlich höher ausfallen. Für das laufenden Jahr hob K+S wie auch Konkurrent Potash die Absatzprognose an. K+S-Chef Steiner zeigte sich sowohl für den Kali- als auch für den Magnesiumabsatz etwas optimistischer. Der Kasseler Konzern will gut 6,5 (bisher: knapp sechs) Millionen Tonnen an Kali- und Magnesiumprodukten verkaufen. Wegen der krisenbedingten Zurückhaltung der Landwirte in der Krise war der Absatz 2009 auf 4,3 Mio. Tonnen gesunken.
"Die höhere Nachfrage nach Düngemitteln war in den ersten Monaten des neuen Jahres hauptsächlich vom Nachholbedarf der Handelsstufe geprägt. Mittlerweile ist aber festzustellen, dass die europäische Landwirtschaft vom Handel nachgefragte Mengen deutlich erkennbar abgerufen hat", sagte Steiner. Der Umsatz legte im ersten Quartal dank der Belebung der Düngernachfrage und guter Salzgeschäfte um 42,6 Prozent auf 1,534 Mrd. Euro zu. Die Kassler profitierten dabei neben dem strengen Winter auch stark von der Einbeziehung des US-Salzherstellers Morton Salt.
Rückenwind an der Börse
Der Nettogewinn kletterte von Januar bis März auf 172,3 (107,3) Mio. Euro. Am Finanzmarkt war die erste Reaktion entsprechend positiv. Die Aktien legten vorbörslich um 2,77 Prozent auf 43,45 Euro zu. Händler zeigten sich von dem Quartalsbericht positiv überrascht. Ein Börsianer lobte in einer ersten Einschätzung vor allem das starke operative Ergebnis. Als beruhigendes Zeichen werten Marktteilnehmer zudem die angehobene Kaliabsatzprognose.
Der Weltkaliabsatz dürfte laut K+S 2010 auf 45 Mio. bis 50 Mio. Tonnen steigen. Bisher waren nur rund 45 Mio. Tonnen erwartet worden, nachdem der Absatz im Krisenjahr 2009 auf 32 Mio. Tonnen gesunken war. Ausgehend von den derzeit gültigen Kalipreisen sei aber mit einem gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigeren Durchschnittspreisniveau zu rechnen. Angesichts dessen sollte der Umsatz im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte 2010 zum Vorjahr spürbar steigen. Bei Stickstoffdüngemitteln und Salz dürfte der Umsatz jeweils deutlich zulegen, erwartet Steiner. Allein aufgrund der erstmalig ganzjährigen Einbeziehung von Morton Salt sei mit einem Konsolidierungseffekt von über einer halben Milliarde Euro zu rechnen.
Auch mit der nun etwas angehobenen Kaliabsatzprognose sind die Kapazitäten von K+S im Gesamtjahr nicht ausgelastet. Mit Blick auf die vorhandene Produktionskapazität von knapp acht Millionen Tonnen Kali- und Magnesiumprodukten sei eine teilweise Rücknahme der Produktion im zweiten Halbjahr wahrscheinlich, hieß es.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts