Einstieg bei Porsche Katar gibt weiter Gas
02.09.2009, 15:36 UhrDas Emirat Katar sichert sich immer mehr Macht bei Porsche und VW. Das reiche Scheichtum hält mittlerweile zehn Prozent der Anteile an den Stuttgartern und knapp sieben Prozent an Europas größtem Autohersteller. Während sich die Porsche-Eigentümer nicht von weiteren Paketen ihrer Stammaktien trennen wollen, soll der Einstieg bei VW auf bis zu 17 Prozent ausgebaut werden können. Das Gesamtpaket will sich Katar Medieninformationen zufolge insgesamt etwa 7,3 Mrd. Euro kosten lassen. Wie viel Geld in die Kassen des hoch verschuldeten Sportwagenbauers fließt, wollte ein Porsche-Sprecher nicht sagen.
Mit dem Katar-Einstieg hat Porsche erstmals einen Anteilseigner, der nicht zu den bisherigen Eigentümerfamilien Porsche und Piëch gehört. Gleichzeitig ist der Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) durch die Milliardeninvestitionen in die beiden Autobauer dritter Großaktionär bei Volkswagen neben den beiden Familien und dem Land Niedersachsen geworden.
Katar hatte den heute vollzogenen Kauf von zehn Prozent der Stammaktien an der Porsche Automobil Holding SE bereits Mitte August angekündigt. Außerdem hat das Emirat dem hoch verschuldeten Sportwagenbauer Optionen auf VW-Stammaktien abgekauft. Darüber hinaus soll sich Katar von den Stuttgartern auch ein großes Paket von Optionen auf die stimmrechtslosen VW-Vorzugsaktien gesichert haben. Die Porsche SE hält derzeit knapp 51 Prozent der Volkswagen- Stammaktien. Außerdem hatte sich der Sportwagenbauer für die geplante Übernahme der Wolfsburger über komplizierte Optionsgeschäfte weitere mehr als 20 Prozent der Volkswagen-Stämme gesichert.
Der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und sein Finanzvorstand Holger Härter hatten sich bei der geplanten Übernahme von VW massiv verhoben, einen massiven Schuldenberg angehäuft und mussten schließlich Ende Juli ihren Hut nehmen. Michael Macht rückte mittlerweile auf den Posten von Wiedeking an der Porsche-Spitze. Der Sportwagenbauer soll nun schrittweise in den VW-Konzern integriert werden.
Bis Mitte September sollen die Einzelheiten des bis spätestens 2011 geplanten Zusammengehens von VW und Porsche ausgearbeitet und in sogenannte Durchführungsverträge gegossen werden. Nicht ausgeschlossen wird, dass der neue Porsche-Chef und der VW- Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn die Internationale Automobilausstellung IAA in Frankfurt für die Präsentation der Vereinbarung nutzen werden.
Quelle: ntv.de, dpa