Keine Lust auf Portugal KfW macht ordentlich Gewinn
07.04.2011, 12:37 UhrDie KfW profitiert vom guten ökonomischen Umfeld. Im vergangenen Jahr fährt die staatliche Förderbank einen Nettogewinn von 2,6 Milliarden Euro; das ist mehr als doppelt so hoch wie 2009. Beim Thema Portugal blockt KfW-Chef Schröder ab. Für Hilfskredite stehe sein Institut nicht zur Verfügung, sagt er.
Mehr als die staatliche Förderbank KfW hat im vergangenen Jahr in der deutschen Finanzbranche nur die Deutsche Bank verdient. Vorstandschef Ulrich Schröder berichtete in Frankfurt/Main von einem Nettogewinn von 2,6 (2009: 1,1) Milliarden Euro.
"2010 war geprägt durch ein für die KfW historisch einmaliges Umfeld", betonte er. Die Nachfrage nach Förderkrediten als Konjunkturspritze, die niedrigen Zinsen zur Refinanzierung und der unerwartet steile Aufschwung hätten zu dem Ausnahmeergebnis geführt. "Diese besondere Konstellation lässt sich nicht in die Zukunft fortschreiben, so dass in den kommenden Jahren mit niedrigeren Ergebnissen zu rechnen ist", sagte Schröder.
Die KfW vergab 2010 Kredite über 81,4 Milliarden Euro, 27 Prozent mehr als 2009. Der Aufschwung spiegelte sich in der Risikovorsorge wider: Die Förderbank konnte 424 Millionen Euro mehr Rückstellungen für faule Kredite auflösen als sie neu bildete. 2009 hatte die Risikovorsorge das Ergebnis noch mit fast einer Milliarde Euro belastet.
Mit dem Rekordgewinn habe die KfW endgültig auch die Folgen der Beinahe-Pleite der Mittelstandsbank IKB bewältigt, sagte Schröder. Der restliche Verlustvortrag von 1,5 Milliarden Euro sei abgebaut worden. Die KfW war größter Anteilseigner der Düsseldorfer IKB, als diese als eines der ersten Institute in der Finanzkrise aufgefangen werden musste.
"Null-Thema" Portugal
Die KfW will nicht für einen Hilfskredit an Portugal in die Pflicht genommen werden. "Wir führen keine Gespräche mit der Bundesregierung über eine Finanzierung von Portugal-Krediten über die KfW", sagte Schröder. "Wir erwarten auch nicht, dass wir angesprochen werden. Das ist ein Null-Thema." Schröder fürchtet vor allem den zusätzlichen Refinanzierungsbedarf für die KfW, der die Vergabe von Förderdarlehen beschränken könnte.
An Griechenland hatte die Bundesregierung über die KfW im vergangenen Jahr einen Hilfskredit über 22 Milliarden Euro ausgereicht. Sechs Milliarden davon sind bereits ausgezahlt.
Quelle: ntv.de, rts