Wirtschaft

Nach dem Rausch der Kater Krabbenfischer sind im Zwangsurlaub

So hätten es die Krabbenfischer gern - doch so ist es nicht: Derzeit liegen die Boote an der Kette.

So hätten es die Krabbenfischer gern - doch so ist es nicht: Derzeit liegen die Boote an der Kette.

(Foto: picture alliance / Carsten Rehde)

Vor einigen Monaten rissen Krabbenbrötchen noch kleine Löcher ins Portemonnaie. Doch ein Rekordfang ließ den Preis für die Meerestiere einbrechen. Grund sind volle Lager. Was zunächst gut war, hat für die Fischer inzwischen unangenehme Folgen.

Die Krabbenfischer in Norddeutschland müssen wegen voller Tiefkühllager der Großhändler eine Fangpause einlegen. Im Sommer bleiben die Kutter für insgesamt sechs Wochen in den Häfen. Das sagte Dirk Sander von der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer in Dornum. Nach Rekordfängen im vergangenen Jahr seien die Lager voll und der Markt gesättigt.

"Der letzte Herbst war sehr gut, da ist viel gefangen worden", sagte Sander. Allein in Niedersachsen fingen die Fischer demnach rund 8000 Tonnen Nordseekrabben. Auch dieses Frühjahr habe gut angefangen. Mitte April ordneten die Großhändler Sander zufolge einen Abnahmestopp an; sie wollen zunächst ihre Lagerbestände abbauen.

Für die rund 200 Krabbenfischer sei die Fangpause eine "gewaltige Gefahr", sagte Sander. Sie verdienen dann kein Geld. Vor dem großen Fang im vergangenen Herbst hatten die Fischer zunächst von Rekordpreisen profitiert. Krabbenbrötchen kosteten teils mehr als zehn Euro. Erst danach fielen die Erzeugerpreise innerhalb weniger Wochen von neun auf drei Euro je Kilogramm.

Wegen großer Lagerbestände schränkten die Fischer bereits da ihre Fänge ein. In Deutschland gehen pro Jahr durchschnittlich 10.000 bis 14.000 Tonnen Nordseekrabben in die Netze.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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