Operation "Erwachender Hai" Londons Banken simulieren Cyber-Attacke
12.11.2013, 10:56 Uhr
Ein Händler an der Londoner Börse.
(Foto: Reuters)
Geldautomaten versagen, die Konten sind eingefroren: Ein erfolgreicher Hacker-Angriff auf das britische Finanzsystem gehört zu den Schreckensszenarien der Behörden. Sie probieren deshalb aus, wie die Banken auf eine solche Attacke vorbereitet sind.
Wie gut können die Banken im Londoner Finanzzentrum Cyber-Angriffen standhalten? Um das herauszufinden, führen britische Behörden derzeit offenbar eine aufwendige Simulation durch. Sie prüfen, wie abwehrbereit die Banken sind. Die geheime Übung habe den Namen "Waking Shark II" ("Erwachender Hai"), berichteten die "Financial Times" und die Nachrichtenagentur Reuters. Es handele sich um eine der bislang größten Simulationen dieser Art weltweit.
Beteiligt sind demnach Tausende Mitarbeiter mehrerer Dutzend Finanzinstitute. Die Notenbank, das Finanzministerium sowie die Finanzaufsicht FCA wollen unter anderem ermitteln, wie die Institute die Versorgung von Geldautomaten sicherstellen und wie sie bei einer Cyber-Attacke untereinander und mit den Behörden kommunizieren. Ein besonderer Fokus liegt zudem offenbar auf dem Investmentbanking.
Den Berichten zufolge wächst sowohl bei der Bankenaufsicht als auch bei den Geldinstituten die Angst vor Hacker-Angriffen auf das Finanzsystem oder auf einzelne Häuser. Die Bank of England hat die Banken des Landes bereits aufgefordert, ihre Verteidigungs-Pläne zu konkretisieren und die Abwehrmaßnahmen zu verstärken.
Auslöser der Übung sind der "FT" zufolge unter anderem Cyber-Angriffe in Südkorea. Im Juni legten Unbekannte die Internetseiten der Regierung und mehrerer Medien lahm. Für einen groß angelegten Angriff auf die Seiten von südkoreanischen Medien und Finanzinstitutionen im März machte Seoul Nordkorea verantwortlich.
Quelle: ntv.de, jga/rts