Dicker Quartalsverlust MAN tritt auf die Kostenbremse
31.07.2012, 08:59 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach einem herben Gewinneinbruch tritt der Nutzfahrzeug- und Motorenhersteller MAN auf die Kostenbremse. "Wir sind mit der Höhe des operativen Ergebnisses nicht zufrieden und haben bereits geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen", sagt Vorstandschef Reyhofen.
Die Eurokrise und Probleme in Südamerika verhageln MAN das Jahr. Der Münchner Lastwagenbauer rutschte im zweiten Quartal in die roten Zahlen und rechnet für das gesamte Jahr mit einem herben Gewinnrückgang. Unter dem Strich steht zwischen April und Juni ein Minus von 89 Mio. Euro in den Büchern, wie die VW-Tochter mitteilte.
Der Umsatz sank im zweiten Jahresviertel um 9 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro. Die Eckdaten der durchwachsenen Halbjahresbilanz hatte die Volkswagen-Tochter bereits vergangene Woche mitgeteilt. Schon das erste Quartal lief für den Konzern wenig erfreulich. Der Umsatz soll 2012 insgesamt zwar nur leicht sinken, bei der Umsatzrendite dürfte es aber kräftig nach unten gehen.
Kostenmanagement fährt fort
Um die Kosten zu senken, soll beispielsweise die Produktion an die geringere Nachfrage angepasst und größere Investments konzernweit zeitlich gestreckt werden. Im europäischen Nutzfahrzeuggeschäft verhängten die Münchener außerdem einen Einstellungsstopp. "Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt dem Kostenmanagement", erklärte Georg-Pachta Reyhofen.
Vergangene Woche hatte die Volkswagen-Tochter überraschend vorläufige Geschäftszahlen für die ersten sechs Monate bekanntgegeben. Genau wie die größten Konkurrenten geriet auch MAN in schwere See, da die Staatsschuldenkrise in Europa belastet und sich der wichtige brasilianische Lkw-Markt abschwächte.
Prognose gekappt
Mit den vorgelegten Zahlen schnitt MAN deutlich schwächer als erwartet ab, die Aktie geriet entsprechend deutlich unter Druck. Da das Geschäft so schlecht lief, mussten die Bayern sogar ihre Gewinnprognose für 2012 kappen. Das Unternehmen rechnet nun nur noch mit einer Umsatzrendite von etwa 6 Prozent, nachdem bislang eine Marge von rund 8,5 Prozent angepeilt worden war.
Auch die Konkurrenten Volvo und Scania hatten zuletzt deutliche Gewinnrückgänge hinnehmen müssen und kündigten Produktionskürzungen an. Branchenprimus Daimler konnte zwar das operative Ergebnis steigern, die Marge geriet aber unter Druck.
Quelle: ntv.de, DJ/dpa