Zweistrahlige Zugpferde MTU genießt die Schubkraft
23.10.2012, 11:54 Uhr
Der große Moment: Mit einem mobilen Kran hängen Flugzeugbauer einer A320 das Triebwerk unter die Tragfläche.
(Foto: REUTERS)
Einen ansehnlichen des Umsatzes erwirtschaftet MTU Aero Engines nicht mit dem Bau, sondern mit der Wartung von Flugzeugmotoren. Der aktuelle Zwischenbericht enthüllt eine vielversprechende Auftragslage - auch dank Erfolgsjets wie Dreamliner und A320. Die Ziele für 2012 dürfte MTU locker erreichen. Das Jahr darauf liegt dafür noch komplett im Nebel.
Der Triebwerksbauer MTU Aero Engines geht dank prall gefüllter Auftragsbücher und eines starken Wartungsgeschäfts gestärkt in den Schlussspurt des laufenden Jahres. Das Münchner Unternehmen verbuchte im dritten Quartal deutliche Sprünge bei Umsatz und Gewinn. Auch für 2013 ist der Konzern zuversichtlich, spart sich aber weiter eine konkrete Prognose.
"Das gute Neun-Monats-Ergebnis untermauert unsere Prognose für das Gesamtjahr", sagte Konzernchef Egon Behle. Profitieren konnte MTU unter anderem von der guten Auftragslage bei dem Antrieb für den Airbus A320 und den wachsenden Produktionszahlen des von EADS-Konkurrent .
Der Umsatz wuchs zwischen Juli und September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 26 Prozent auf 909 Mio. Euro. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um fast 17 Prozent auf 46 Mio. Euro.
Damit stiegen die Erlöse in den ersten neun Monaten um 19,4 Prozent auf fast 2,5 Mrd. Euro. Der Gewinn unter dem Strich summiert sich auf 160,4 Mio. Euro, ein Plus von gut 37 Prozent. Damit ist MTU auf Kurs zu den Jahreszielen, die Behle erst im Juli nach oben geschraubt hatte. 2012 soll der Umsatz auf 3,3 Mrd. Euro steigen.
Starkes Standbein in der Werkstatt
Gut ein Drittel der Erlöse stammt dabei aus dem Wartungsgeschäft, das im dritten Quartal besonders stark zulegte. Allein hier wuchs der Umsatz um fast 29 Prozent auf fast 361 Mio. Euro.
Langfristig solle der Anteil des Werkstattgeschäfts aber ungefähr auf diesem Level bleiben, sagte Behle. Für MTU besonders von Vorteil: Wartungsaufträge sichern kontinuierliche Einnahmen, während die Auslieferung von Triebwerken ein Einmalgeschäft bleibt, das sehr viel stärker konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt ist.
Insgesamt hält sich der MTU-Chef Behle mit Aussagen zur näheren Zukunft zurück. "Wir gehen insgesamt von einer weiter positiven Entwicklung aus". Eine konkrete Prognose für 2013 machte der Konzernchef aber nicht. Langfristig hat Behle ehrgeizige Ziele: Bis 2020 solle sich der Umsatz auf rund 6 Mrd. Euro verdoppeln.
Quelle: ntv.de, dpa