Wirtschaft

Chinesen an Opel interessiert Magna hat nichts gehört

Der kanadische Autozulieferer Magna lässt das Interesse an einer chinesischen Partnerschaft bei Opel offen. Er wisse nichts von Gesprächen mit dem chinesischen Autohersteller Geely, sagte Magna-Co-Chef Donald Walker in Tokio. Ein Dementi soll das aber nicht sein. Unterdessen bereitet sich der Wirtschaftsausschuss des Bundestages auf eine Sondersitzung zum Thema Opel/Magna vor.

Opel zieht die Interessenten an.

Opel zieht die Interessenten an.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Er habe nichts dergleichen gehört, sagte Walker. Er sei aber auch nicht an solchen Diskussionen beteiligt. Die Aussagen sollen einer Unternehmenssprecherin zufolge nicht als Dementi oder Bestätigung des Interesses gewertet werden. Walker sei einfach nichts bekannt von Gesprächen zwischen den beiden Firmen, sagte Yuriko Watanabe, Sprecherin der japanischen Magna-Sparte. In Unternehmenskreisen hatte es in der vergangenen Woche geheißen, Geely habe dem kanadischen Zulieferer eine Zusammenarbeit bei Opel vorgeschlagen. Dabei soll Geely auch die Übernahme eines Anteils an dem Rüsselsheimer Traditionsunternehmen erwogen haben. Magna sei an solchen Partnerschaften aber derzeit nicht interessiert.

Stellenabbau größer als gedacht

Magna hat den Zuschlag für Opel erhalten und will mit Unterstützung staatlicher Hilfen aus Deutschland zusammen mit russischen Partnern 55 Prozent von der bisherigen Opel-Mutter General Motors übernehmen. Dabei will die künftige Opel-Mutter mehr Stellen streichen als bisher bekannt. Insgesamt sollten nach der geplanten Übernahme des Autobauers knapp 11.000 der derzeit noch etwa 46.000 Stellen in Europa wegfallen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Bislang war von 10.560 Jobs die Rede.

Der mit öffentlichen Milliardenhilfen gestützte Geschäftsplan des Magna/Sberbank-Konsortiums sieht nach bisherigen Erkenntnissen vor, dass in den vier deutschen Werken 4.500 der gut 25.000 Stellen wegfallen. Davon entfallen rund 2.000 auf Bochum und mehr als 1.800 auf Rüsselsheim. Dagegen berichtete die "FAZ" unter Berufung auf Unterlagen des Opel-Treuhandbeirats über den Geschäftsplan von Magna, in Bochum sollten bis 2011 knapp 2.200 der zuletzt rund 4.900 Arbeitsplätze abgebaut werden. Im Stammwerk Rüsselsheim sollten gut 1.400 der rund 15.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz hatte vor dem Treffen deutlich gemacht, dass die Arbeitnehmer diese Zahlen nicht mittragen werden: "Das sind Planzahlen, die wir so nicht akzeptieren."  Die Einigung in den Gesprächen zwischen Magna, Opel, dem Alteigentümer General Motors (GM) und den europäischen Arbeitnehmervertretern ist eine Voraussetzung für die Unterzeichnung des Kaufvertrags.

Die Belegschaft soll zehn Prozent an dem neuen Unternehmen halten und bietet dafür bis 2014 einen Verzicht auf jährlich 265 Mio. Euro an. Magna und die russische Sberbank beteiligen sich mit jeweils 27,5 Prozent, der bisherige Eigentümer GM will 35 Prozent behalten.

Wettbewerbsfähigkeit erfordert Opfer

Opel-Aufsichtsratschef Carl-Peter Forster verteidigte den von Magna geplanten Stellenabbau. "Wir haben immer gesagt, dass wir angesichts der massiven Krise, in der sich die Autoindustrie bewegt, restrukturieren müssen, um langfristig wettbewerbsfähig zu sein", sagte der designierte NewOpel- Chef. Wo genau wie viele Arbeitsplätze wegfallen, müsse nun in den Gesprächen geklärt werden. Ziel sei, den Abbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten, sagte Forster.

Am Dienstagvormittag beschäftigt sich auch der Wirtschaftsausschuss des Bundestages mit der Opel-Übernahme.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts

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