Wirtschaft

"Komischer Geruch" Massen-Kollaps bei H&M-Zulieferer

Die Arbeit in einer kambodschanischen Textilfabrik ist kein Zuckerschlecken. Die Streiks häufen sich - ebenso wie die Zwischenfälle bei den Zulieferern westlicher Bekleidungskonzerne.

Die Arbeit in einer kambodschanischen Textilfabrik ist kein Zuckerschlecken. Die Streiks häufen sich - ebenso wie die Zwischenfälle bei den Zulieferern westlicher Bekleidungskonzerne.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Juni klagen mehrere hundert Arbeiter eines kambodschanischen Puma-Zulieferers über Übelkeit. Nun gerät die Modekette H&M in die Schlagzeilen. Fast 300 Beschäftigte eines Zulieferers werden in ein Krankenhaus eingeliefert.

Erneut sind in einer Textilfabrik in Kambodscha Hunderte von Arbeitern zusammengebrochen. Fast 300 Beschäftigte eines Zulieferers der Bekleidungskette H&M seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte die Polizei in der Provinz Kampong mit. Am Mittwoch bereits seien 85 Arbeiter ohnmächtig geworden und hätten Medikamente bekommen müssen, heute dann weitere 198 Beschäftigte, sagte Vize-Polizeichef Ly Vireak.

Alle seien aber bereits wieder auf dem Weg der Besserung, die Ursache ihres Zusammenbruchs werde nun untersucht. Gewerkschaftsvertreter Chea Mony sagte, viele der insgesamt 4600 Arbeiter hätten sich zuvor über einen "komischen Geruch" beschwert.

Immer wieder Vorfälle

Erst im Juni hatten bei einem Zulieferer von Puma mehrere hundert Arbeiter über Übelkeit und Benommenheit geklagt. Puma hatte lange Arbeitszeiten und eine Reihe von Verstößen gegen Gesundheitsbestimmungen dafür verantwortlich gemacht.

Die Textilindustrie ist in Kambodscha der drittwichtigste Wirtschaftszweig nach Landwirtschaft und Tourismus. Viele westliche Branchengrößen wie Nike, Gap und Inditex lassen Artikel in dem Land fertigen. Rund 300.000 Menschen arbeiten dort, zumeist Frauen. Der durchschnittliche Monatslohn der Arbeiter in vielen Zulieferfabriken liegt bei rund 42 Euro.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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