16 Jahre nach dem Einstieg McDonald's verlässt Island
26.10.2009, 17:17 UhrIsländer müssen für einen schnellen Cheesburger künftig sehr, sehr weit fahren. Die US-Schnellimbisskette McDonald's schließt ihre einzigen beiden Filialen auf der Insel im Nordatlantik. Damit zählt Island künftig zu den wenigen Staaten dieser Erde, in denen nun niemand mehr fragt, ob man das Milchshake tatsächlich ohne Pommes bestellen möchte.

Zuckerbrötchen mit Rindfleisch, Salat, Soße und Käse: Die US-Küche hat eigentlich mehr zu bieten.
(Foto: AP)
Die beiden isländischen Filialen der US-Fast-Food-Kette schließen am 1. November, teilte die isländische Betreiberfirma Lyst mit. Grund seien die in der Krise deutlich gestiegenen Kosten.
"Die Entscheidung ist nicht leicht gefallen", sagte Lyst-Chef Jon Gardar Ogmundsson. Zwar sei McDonald's "noch nie so gut besucht gewesen" wie zuletzt. "Aber die Gewinne waren zugleich nie so klein."
McDonald's musste in Island alle Waren - Fleisch, Gemüse, Käse und sogar die Verpackungen - importieren. Der isländische Markt war zu klein, um diese Produkte vor Ort zu produzieren.
Bislang bezogen die Fast-Food-Restaurants ihre Ware den Angaben zufolge aus Deutschland. Nach dem Absturz der isländischen Krone in Folge der Finanzkrise, die Island besonders stark getroffen hat, hätten sich die Kosten dafür verdoppelt, sagte Ogmundsson.
Teure Importe
Der Euro hat seit März 2008 gegenüber der isländischen Krone fast 80 Prozent an Wert gewonnen. Ogmundsson will die Imbisse nach eigenen Angaben nun unter einem anderen Namen weiterbetreiben - und setzt darauf, dann günstigere isländische Produkte verarbeiten zu können.
Die erste McDonald's-Filiale in Island hatte 1993 eröffnet. Der damalige Regierungschef David Oddsson hatte den ersten Burger gegessen.
Quelle: ntv.de, AFP