Gestern Faschismus, heute Finanzkrise Medwedew findet Parallelen
06.06.2009, 16:13 UhrDer russische Staatschef Medwedew hat den gemeinsamen Kampf gegen die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise mit dem Kampf gegen den Faschismus während des Zweiten Weltkrieges verglichen.
Der russische Staatschef Dmitri Medwedew hat den gemeinsamen Kampf gegen die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise mit dem Kampf gegen den Faschismus während des Zweiten Weltkrieges verglichen. Auf der Suche nach einem Beispiel für eine gemeinsame Kraftanstrengung der gesamten Zivilisation im 20. Jahrhundert sei ihm der "Kampf gegen den Feind" im Zweiten Weltkrieg eingefallen, sagte der Präsident nach einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti bei einem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Heute sei die internationale Staatengemeinschaft entschlossen, der weltweiten Wirtschaftskrise entgegenzutreten.
Angesichts knapper werdender Lebensmittel sprach sich der russische Präsident zudem gegen die Produktion von Biosprit aus Getreide aus. Russland setze sich dafür ein, Biosprit aus Rohstoffen herzustellen, die nicht als Lebensmittel verwendet würden, sagte Medwedew zur Eröffnung eines Getreideforums in St. Petersburg. Angesichts rund einer Milliarde unterernährter Menschen sei der Kampf gegen den Hunger die "schwierigste Herausforderung der Menschheit", sagte Medwedew. Viele Menschen hätten sich einfach damit abgefunden, dass weltweit alle fünf Sekunden ein Kind an Unterernährung sterbe.
Der russische Finanzminister Alexej Kudrin warf den Industrieländern eine Verzögerungstaktik bei einer Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF) vor. Russland sehe auf diesem Weg schon jetzt Verzögerungen und Probleme, sagte Kudrin beim Wirtschaftsforum. Der IWF müsse zu einem "echten Vertreter" der stärksten Volkswirtschaften werden. Bislang habe etwa China weniger Stimmrechte als die Schweiz oder Belgien. Russland und große Schwellenländer wie Indien und Brasilien wünschen sich mehr Einfluss in der internationalen Finanzinstitution.
Quelle: ntv.de, afp