Wirtschaft

Freitag ist Gipfel Merkel geht in die Milchspur

Bauernpräsident Gerd Sonnleitner und der Chef des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter, Romuald Schaber, werden am Freitag im Kanzleramt erwartet. Sie sollen eine gemeinsame Position ausloten.

Kanzlerin Merkel will die zerstrittenen Milchbauern zusammenbringen.

Kanzlerin Merkel will die zerstrittenen Milchbauern zusammenbringen.

Der Deutsche Bauernverband fordert zusätzliche EU-Hilfen, während die Milchviehhalter eine staatliche Steuerung der Milchmenge verlangen, damit die Milchpreise aus dem Tief kommen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will angesichts drastisch gesunkener Preise die zerstrittenen Milchbauern beim Milchgipfel an diesem Freitag zusammenbringen.

"Die deutsche Position ist ja deshalb immer besonders schwierig, weil wir hier divergierende Auffassungen der beiden landwirtschaftlichen Vertretungen haben", sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm in Berlin. Aber auch die Bundesländer seien sich nicht einig. "Es ist ein wichtiges Ziel, hier zu mehr Gemeinsamkeit zu kommen." Die Kanzlerin will Deutschland mit einer einheitlichen Position in die kommenden Gespräche auf EU- Ebene führen.

Milch als Ramschware: Bauern verschütten ihre Milch zum Prozest wie Gülle.

Milch als Ramschware: Bauern verschütten ihre Milch zum Prozest wie Gülle.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Zum sogenannten Milchgipfel hat Merkel Bauernpräsident Gerd Sonnleitner, den Chef des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter, Romuald Schaber, sowie Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) eingeladen. Einig sind sich alle darin, dass die Milchpreise nach der drastischen Talfahrt wieder steigen sollen. Doch der Weg dahin ist umstritten. Der Deutsche Bauernverband fordert zusätzliche EU-Hilfen etwa für den Export. Dafür setzt sich auch Aigner ein. Der Milchviehhalterverband verlangt wie Bayern eine staatliche Steuerung der Milchmenge zum Beispiel über die Einschränkung der Saldierung - der Aufrechnung von Über- und Unterlieferungen von Milch.

Die EU-Agrarminister beraten am kommenden Montag in einer Sondersitzung über Hilfen. Die EU-Kommission will nach Angaben der Bundesregierung am 17. Oktober neue Vorschläge vorlegen. Die scheidende EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel hatte mehr Möglichkeiten für die EU-Staaten zum Aufkauf der Milchmenge vorgeschlagen.

Die Milchbauern bekommen derzeit von den Molkereien etwas mehr als 20 Cent pro Liter, sie fordern das Doppelte und sehen ihre Existenz bedroht. Europaweit hatte es Proteste kleinerer Verbände - etwa mit dem Wegschütten von Milch - gegeben. An diesem Freitag sind in Deutschland regional weitere Aktionen geplant.

Quelle: ntv.de, dpa

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