Wirtschaft

Microsoft-Chefin Marianne Janik "IT kann beim Klimaschutz helfen"

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Deutschland braucht ein Digitalministerium, fordert Microsoft-Deutschland-Chefin Marianne Janik im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Es sei ein "Synonym für Change-Management". Vorbild dafür könnte die Schweiz sein.

Videokonferenzen, Streaming oder E-Mails verschicken - das alles benötigt viel Energie und verursacht damit CO2. Für die Microsoft-Deutschland-Chefin Marianne Janik ist der CO2-Fußabdruck im Internet ein wichtiges Thema. Vor dem Klimagipfel in Glasgow habe sie beim Verschicken einer E-Mail bisher selten an den CO2-Abdruck gedacht, gibt sie ehrlich zu. "Doch seit Glasgow und einem intensiven Eintauchen, was uns diese Konferenz gebracht hat, kommt das jetzt vor", sagt Janik im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Sie sei selbst nicht in Glasgow dabeigewesen, aber "wir waren sehr eng dran und haben sehr genau hingeschaut". Ihre Erkenntnis: "Die Botschaft ist jetzt bei allen angekommen, dass etwas gemacht werden muss", sagt Janik. Die IT könne da helfen, auch wenn sie selbst noch nicht "grün" sei.

Marianne Janik ist seit November 2020 Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland.

Marianne Janik ist seit November 2020 Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland.

Für Janik ist es wichtig, dass die neue Regierung ein Digitalministerium installiere. Auch wenn in jedem Ressort das Thema eine wichtige Rolle spielen sollte, stehe das Digitalministerium als "Synonym für Change-Management", erklärt Janik. Da sollten Experten sitzen, die auch die Prozessthemen verantworten. Als ehemalige Schweizer Microsoft-Chefin habe sie auch einen guten Vergleich. Die Strukturen mit den vielen Kantonen sei eher noch komplizierter und schwieriger als in Deutschland. "Die Schweiz weiß aber, wo sie steht im Vergleich nach außen", erklärt Janik. Die Schweizer fänden schneller Kompromisse und seien pragmatischer. Deutschland sei sehr groß und erlaube sich "ein bisschen Nabelschau zu betreiben". Es täte uns gut, Deutschland öfter mal von außen zu betrachten. "Das würde uns helfen, pragmatischer zu sein und Technologie als Technologie zu betrachten und daraus keine Politik zu machen".

"Cybersicherheit sollte jeden Aufsichtsrat beschäftigen"

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"Die Umsetzung müsse zur "Chefsache" werden, das sei in Unternehmen nicht anders. Das könne man nicht delegieren. Die Bundesregierung habe genügend Vorhaben auf den Weg gebracht. Diese umzusetzen, darum müsse sie sich nun kümmern, fordert die Microsoft-Managerin.

Fast emotional reagiert die Microsoft-Deutschland-Chefin auf das Thema Cyberkriminalität. Als Juristin weiß sie genau, welche Probleme die Cyberangriffe für Unternehmen darstellen: "Das sind traumatische Erlebnisse für Unternehmen", warnt Janik. Microsoft sehe die Angriffe und teile die Erkenntnisse auch. Es gäbe kein Erkenntnisproblem, sondern es "braucht andere Verhaltensregeln und Schutz". Das Thema Cybersicherheit sollte "jeden Aufsichtsrat wirklich beschäftigen", mahnt Janik.

Warum die USA für Janik nicht unbedingt ein Vorbild sind und warum sie beim Thema Mobilität für Deutschland noch eine Chance sieht, erklärt Marianne Janik im ntv-Podcast "So techt Deutschland".

So techt Deutschland

In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.

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Quelle: ntv.de

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