Wirtschaft

Alle gegen Apple Microsoft greift nach Adobe

Vereint gegen einen gemeinsamen Feind? Microsoft will Apple weiter unter Druck setzen und denkt deshalb über eine Übernahme von Adobe Systems nach. Das "Aufrüsten" wäre aber nicht billig.

Bill Gates' Microsoft zeigt den Weg: Adobe Systems ist ein heißer Übernahmekandidat.

Bill Gates' Microsoft zeigt den Weg: Adobe Systems ist ein heißer Übernahmekandidat.

(Foto: REUTERS)

Bahnt sich da eine Traumhochzeit in der Hightech-Branche an? Microsoft ist offenbar an einer Übernahme des Software-Hauses Adobe interessiert. Zu Presseberichten über entsprechende Gespräche wollte Vorstandschef Steve Ballmer nicht konkret Stellung nehmen, sagte aber: "Es sind alle Möglichkeiten offen." Bei einem Besuch in Madrid fügte der Manager hinzu: "Wenn man etwas vorhat, ist es besser, nichts zu sagen."

Es habe Gespräche gegeben, aber keine konkreten Verhandlungen, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf informierte Personen. Die Adobe-Aktien schossen kurz vor US- Handelsschluss um mehr als elf Prozent hoch, nachdem die "New York Times" wenige Stunden zuvor als erste von den Überlegungen berichtet hatte. Der Marktwert von Adobe erreichte damit 15 Mrd. Dollar.

Adobe entwickelt Anwendungen für Design-Prozesse aller Art, darunter das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop, die PDF-Software Acrobat und die Multimedia-Plattform Flash. Microsoft und Adobe konkurrieren in mehreren Bereichen miteinander. Zum Beispiel tritt Microsoft mit der Technologie Silverlight gegen Flash an.

Apple vereint die Konkurrenz

Allerdings haben beide Unternehmen auch einen gemeinsamen Gegner - Apple. Microsoft hat ein Problem mit der Stärke des iPhones auf dem Smartphone-Markt, auf dem der Windows-Riese auf etwa fünf Prozent zurückgefallen ist. Das Verhältnis zwischen Apple und Adobe ist gespannt, weil der Mac-Konzern auf seinen mobilen Geräten kein Flash unterstützt.

Eine Adobe-Sprecherin bestätigte der "New York Times" lediglich, dass es ein Treffen von Microsoft-Chef Steve Ballmer und des Adobe-Vorstandsvorsitzenden Shantanu Narayen gegeben habe. Den Quellen der "Financial Times" zufolge soll dies eines von regulären Treffen gewesen sein, bei dem über Möglichkeiten zur Zusammenarbeit gesprochen wird.

Goliath will David

Adobe hatte zuletzt einen Kurssturz erlebt, nachdem das Unternehmen den Markt mit dem Ausblick für das laufende Quartal enttäuscht hatte. Nach der Prognose Mitte September brach die Aktie zeitweise um ein Fünftel ein. In dem am 3. September abgeschlossenen dritten Quartal des Adobe-Finanzjahrs stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 990,32 Mio. Dollar. Der Microsoft-Umsatz erreichte im vierten Quartal des Ende Juni beendeten Geschäftsjahrs 16,0 Mrd. Dollar (plus 22 Prozent).

Quelle: ntv.de, dpa

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