Aktienrückkauf und Dividendenaufschlag Microsoft hält sich Aktionäre gewogen
17.09.2013, 16:37 Uhr
Microsoft will massiv eigene Aktion zurückkaufen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Software-Gigant kämpft derzeit an mehreren Fronten: Der Chefposten muss neu besetzt werden und erst jüngst wird der Einstieg ins Smartphone-Geschäft verkündet. Angesichts zahlreicher weiterer Baustellen halten die Investoren ihren Unmut schon längst nicht mehr zurück. Zur Besänftigung öffnet Microsoft nun die Kasse etwas weiter.
Der US-Technologiekonzern Microsoft will für rund 40 Milliarden Dollar (30 Milliarden Euro) eigene Aktien zurückkaufen. Zudem stockt der Konzern, dessen Marktkapitalisierung derzeit rund 276 Milliarden Dollar beträgt, seine Quartalsdividende um 22 Prozent auf 28 US-Cent pro Aktie auf. Das Rückkaufprogramm hat kein Enddatum und folgt auf ein Programm aus dem Jahr 2008, das im September ausläuft. Der Verwaltungsrat habe dafür grünes Licht gegeben, erklärte der Konzern.
Die jüngste Erhöhung der Dividende hatte es im September 2012 gegeben, damals um drei Cent. Der Konzern schüttet seit 2004 regelmäßig Geld an seine Aktionäre aus. Dies ist die achte Erhöhung, die das Unternehmen zusätzliche 422 Millionen Dollar im Quartal kosten wird.
Konzern baut sich um
"Diese Aktionen spiegeln den andauernden Einsatz wider, Bargeld an unsere Aktionäre zurückzugeben", erklärte Microsofts Finanzvorstand Amy Hood. Die Aktionäre von Microsoft müssen derzeit mit einer Reihe von Veränderungen bei dem Technik-Giganten klarkommen: Im August hatte Langzeit-Chef Steve Ballmer seinen Rücktritt verkündet, kurz nachdem er einen Strategiewechsel eingeleitet hatte, um stärker vom Boom bei Smartphones und Tablets zu profitieren. Dann kam Anfang September die überraschende Übernahme des Handygeschäfts von Nokia für über fünf Milliarden Euro.
Die Investoren waren zuletzt nicht gerade zimperlich mit Microsoft und insbesondere Ballmer umgegangen. Sie kritisierten vor allem, dass der Konzern angesichts der wachsenden Beliebtheit mobiler Geräte an Einfluss eingebüßt hatte. Das Unternehmen reagierte unter anderem mit dem Tablet Surface. Darauf musste der Konzern allerdings im vierten Quartal 900 Millionen Dollar abschreiben.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa/AFP