13,3 Billionen für 2682 Personen Milliardäre verdoppeln ihr Vermögen seit 2015
05.12.2024, 08:55 Uhr Artikel anhören
In China sank die Zahl der Milliardäre zuletzt, in Deutschland nahm sie seit 2015 zu.
(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)
Die Krisen des vergangenen Jahrzehnts treffen eine Gruppe weltweit kaum: Milliardäre. Ihre Zahl erreicht 2021 einen Höchstwert und ist seither weitgehend konstant. Ihr Vermögen wächst einer Studie zufolge seit 2015 um 121 Prozent. Eine Gruppe unter ihnen legt dabei besonders stark zu.
Die Zahl der Superreichen und ihr Vermögen ist innerhalb von zehn Jahren deutlich gestiegen: Im April 2024 gab es nach einer Studie der Schweizer Bank UBS und des Beraters PwC 2682 Milliardäre, gut 50 Prozent mehr als im März 2015. 2021 wurde mit 2686 Milliardären der Höchststand erreicht. Ihr Gesamtvermögen stieg in dem Zeitraum um 121 Prozent auf 14 Billionen Dollar (13,3 Billionen Euro) und übertraf den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2021. Das ist mehr als dreimal so viel wie die gesamte Wirtschaftsleistung Deutschlands in einem Jahr.
Die Vermögen der Milliardäre stiegen nach dieser Studie stärker als der Index für globale Aktien, der MSCI AC World, der im selben Zeitraum 73 Prozent zulegte. In China ging es bis 2020 für die Milliardäre steil bergauf, ab 2020 leicht bergab. Alleine zwischen 2023 und 2024 sank die Anzahl der Superreichen in Festlandchina um 18 Prozent auf 427.
Die UBS verwies auf die Maßnahmen von Präsident Xi Jinping zur Bekämpfung der wachsenden Ungleichheit und das strengere regulatorische Umfeld. "Die immobilienorientierten Milliardäre in China haben sicherlich einen erheblichen Schlag einstecken müssen", erklärte UBS-Manager Benjamin Cavalli.
117 Milliardäre in Deutschland
In Nordamerika kletterte die Zahl der Milliardäre dagegen weiter und erreichte 835. "Die höchsten Vermögenszuwächse verzeichneten Tech-Milliardäre", berichtete die UBS. Insgesamt verdreifachte sich deren Vermögen zwischen 2015 und 2024 auf 2,4 Billionen Dollar. Von einem Boom spricht die Bank zum Beispiel in Industriebereichen wie generative Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Fintech, 3D-Druck und Robotik.
Während die Zahl der Milliardäre in Österreich schrumpfte, legte sie in Deutschland auf 117 und in der Schweiz auf 85 zu. Die Schweiz habe wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Singapur und die USA in den vergangenen Jahren von Zuzügen von Milliardären profitiert. Seit 2020 würden die Milliardäre generell häufiger umziehen. "Steuerliche Entscheidungen sind nur ein Grund dafür", erklärte Cavalli.
Milliardäre und Millionäre würden ihre Wohnsitze auch verlegen, weil sie an politisch stabileren Orten wohnen und Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung haben wollten. "Die Covid-Situation hatte viele Auswirkungen, die einige dieser Umzüge ausgelöst haben, und die Schweiz ist sicherlich einer der Hauptnutznießer."
Bei einer Umfrage haben gut 40 Prozent der befragten Milliardäre der UBS gesagt, sie wollten in den kommenden zwölf Monaten mehr in Immobilien und Aktien aus Industrieländern investieren. 40 Prozent wollten vermehrt sichere Häfen ansteuern wie Gold und andere Edelmetalle, 31 Prozent wollen Barreserven erhöhen. "Dies könnte Befürchtungen über erhöhte geopolitische Risiken und Aktienmarktbewertungen widerspiegeln", schrieb die UBS.
Quelle: ntv.de, als/dpa/rts