Vermögensverwaltungstest 2024 Das sind die Profis für Ihr Geld
04.12.2024, 08:47 Uhr Artikel anhören
Die 30 besten Vermögensverwaltungen wurden feierlich in der Bertelsmann Repräsentanz in Berlin ausgezeichnet.
Wer berät vermögende Kunden in Deutschland am besten? Der große Vermögensverwaltungstest von Focus Money und ntv gibt die Antwort - zum 18. Mal in Folge. In diesem Jahr konnten 30 Vermögensverwalter und Banken mit einer herausragenden Leistung überzeugen.
Das Börsenjahr 2024 war ein ganz besonderes Jahr. Die Zinswende wurde eingeläutet. Viele Aktienindizes erreichten ein Allzeithoch nach dem anderen. US-Technologiewerte dominierten dabei weiterhin das Geschehen. Gleichzeitig gewann die Aktienhausse an Breite und die Schwellenländer erlebten ein Comeback. Parallel dazu schoss Gold in die Höhe, ebenso wie der Bitcoin. Und dann feierte die Börse auch noch den Wahlsieg von Donald Trump.
Braucht es in einem solchen Bullenmarkt überhaupt eine professionelle Vermögensverwaltung? Antwort: unbedingt. Denn wo es Chancen gibt, sind auch die Risiken nicht weit. Anleger suchen deshalb verstärkt nach erstklassiger Beratung. Bleibt also nur noch die Frage: Wer bietet hierzulande für vermögende Anleger die beste Beratung im Private Banking und in der Vermögensverwaltung?
Test und Ergebnisse
Um das herauszufinden, hat Focus Money gemeinsam mit ntv auch 2024 das Institut für Vermögensaufbau (IVA) in München damit beauftragt, die Topadressen für anspruchsvolle Privatkundenbetreuung hierzulande auf den Prüfstand zu stellen.
Dabei zeigte sich erneut: Die Beratungsleistung der Testkandidaten bewegt sich im Durchschnitt auf sehr hohem Niveau. Kein Wunder also, dass von den insgesamt 36 überprüften Banken und Vermögensverwaltern gleich 30 mit ihrem Beratungsangebot so sehr überzeugen konnten, dass ihnen das Prädikat "Ausgezeichnete Vermögensverwaltung" verliehen wurde (siehe Tabelle).
Die Testkriterien waren dabei erneut besonders streng und deckten alle für die Vergabe des Qualitätssiegels relevanten Bereiche der Vermögensberatung ab. Zu den Testkandidaten gehörten führende Anbieter aus den deutschen Metropolregionen Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln/Bonn/Düsseldorf und Stuttgart.
Darüber hinaus wurden aber auch "Wildcards" an Vermögensverwalter außerhalb dieser Ballungsräume, etwa aus Dortmund und Münster, vergeben oder Anbieter ausgewählt, die aus fachlicher Sicht für den Vermögensverwaltungstest besonders interessant waren.
Die Beratungsgespräche vor Ort fanden von Mitte Mai bis Mitte Juli 2024 statt. Das IVA schickte dafür fünf erfahrene Testpersonen los, die eine Vermögensverwaltung in Höhe von 1,35 Millionen Euro nachfragten. Dabei wurden in der Regel zwei bis drei Gespräche geführt
Anlageklassen und -produkte
Die umfangreiche Auswertung des IVA führte auch 2024 zunächst zu dem Ergebnis, dass sich die getesteten Vermögensverwalter hinsichtlich Anlageklassen und -produkten teils erheblich voneinander unterscheiden. Einzig Aktien kamen in allen Anlagevorschlägen zum Einsatz - was auch auf den ausdrücklichen Wunsch der Testpersonen zurückzuführen sein dürfte. Allerdings setzte ein Anbieter lediglich zu 40 Prozent auf Aktien, während ein anderer nahezu das gesamte Vermögen (98 Prozent) dort investieren wollte.
In einigen Fällen wurde auch vorgeschlagen, einen mehr oder weniger großen Teil des Anlagebetrags in Festgeld anzulegen. Apropos Renten: Im Zuge der erwarteten Zinssenkungen erhöhte sich 2024 im Durchschnitt der Anteil von Papieren mit mittleren und langen Laufzeiten in den Depots.
Die Anlageklassen "Immobilien" und "Derivate" kamen wie üblich nur in wenigen Anlagevorschlägen vor. Alternative Investments spielten bis auf wenige Einzelfälle ebenfalls eine untergeordnete Rolle. Auf "Rohstoffe" - und damit letztlich auch auf Gold - verzichtete immerhin die Hälfte der getesteten Vermögensverwalter.
Auffallend war 2024 auch die große Spannweite bei der Liquiditätsquote: Mit 51 Prozent lag sie nur geringfügig unter der Aktienquote (58 Prozent).
Mit deutlichem Abstand folgen ETFs und passive Fonds. Ihr durchschnittlicher Depotanteil lag bei 20 Prozent und somit wieder über dem der aktiven Fonds. Etwa ein Drittel der Geldmanager verzichtete sogar ganz auf die aktive Fondslösung.
Die Auswertung
Das IVA bewertete die Unterlagen anhand von acht Dimensionen (unter anderem Portfoliostruktur, Produktumsetzung, Kosten), in denen die getesteten Anbieter jeweils Punkte sammeln konnten - vorausgesetzt, das Merkmal war positiv ausgeprägt. Auf diese Weise wurde für jede Bewertungsdimension eine feste Punktzahl ermittelt.
Um das Verständnis zu erleichtern, hat das IVA diese auf eine Schulnotenskala von 1 ("Sehr gut") bis 5 ("Mangelhaft") übertragen. Ergebnis: eine Teilnote, die angibt, wie gut (im Sinne einer Schulnote) die Bank beziehungsweise der Vermögensverwalter in der jeweiligen Bewertungsdimension abgeschnitten hat.
Die Gesamtnote wurde als Durchschnitt aller acht Teilkategorien entsprechend der jeweiligen Gewichtung ermittelt. Hinweis: Aufgrund der umfangreichen und strengen Testkriterien erreichten nur wenige Teilnehmer eine Gesamtnote besser als 1,6; die schlechtesten lagen im Bereich von 2,3. Angesichts dieser Notenverteilung wurde nur Vermögensverwaltern mit einer Gesamtnote von 2,0 und besser das Prädikat "herausragend" verliehen.
Quelle: ntv.de, awi