Wirtschaft

Wirtschaft trotzt Jahrhundertflut Industrie sieht Trendwende

Container, wohin das Auge blickt: Ab der zweiten Jahreshälfte soll die deutsche Konjunktur wieder an Fahrt gewinnen.

Container, wohin das Auge blickt: Ab der zweiten Jahreshälfte soll die deutsche Konjunktur wieder an Fahrt gewinnen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Noch hadern Unternehmen und Wirtschaftsexperten mit der Konjunktur. Aber die Zeichen stehen auf eine Trendwende: In der zweiten Jahreshälfte soll es soweit sein. Die Impulse kommen dann nicht mehr nur aus dem Inland.

Die deutsche Industrie hält trotz der riesigen Flutschäden in Teilen des Landes an ihrer Wachstumsprognose für dieses Jahr fest. "Der BDI steht nach wie vor bei 0,8 Prozent", sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo. Diese Rate zu erreichen, sei natürlich schwer. "Aber wir sehen noch Chancen, dass es klappt."

"Der Einfluss des Hochwasser ist selbstverständlich schwierig einzuschätzen", sagte Grillo weiter. Aus Erfahrungen  könnte man aber folgern, dass die zunächst zu erwartenden konjunkturhemmenden Wirkungen nach und nach abebben und durch Impulse von der nötigen Wiederaufbau-Arbeit ausgeglichen würden.

Von daher rechne er damit, dass allenfalls Verzögerungen im Wachstum einträten und im Jahresverlauf die bremsenden Wirkungen ausliefen. Insgesamt bleibe der BDI "verhalten optimistisch" und rechne auch bei den Exporten in diesem Jahr noch mit einem Zuwachs von 3,5 Prozent. Sorge bereiteten weiter die nach wie vor schleppenden Investitionen.

Zu Wochenbeginn hatten bereits die Wirtschaftsforscher des IWH ein ähnliches Konjunkturbild gezeichnet - für den Osten der Republik. Dort wird die Rezession auch im laufenden Quartal andauern und erst in der zweiten Hälfte eine Besserung eintreten. Diese wird dann auch vom Wiederaufbau nach der Jahrhundertflut gefüttert.

Hoffen auf Auslandsnachfrage

Nach Ansicht des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) dürfte die deutsche Wirtschaft ab Mitte des Jahres vor allem von einer wachsenden Auslandsnachfrage profitieren. "Flammt die Krise im Euroraum nicht wieder auf, bestehen Chancen für eine Erholung der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte und einen weiteren Aufschwung im kommenden Jahr", teilten die Hamburger Forscher am Dienstag mit.

Für Schwung sorgten nicht nur der private Konsum und der Wohnungsbau. "Die Weltkonjunktur nimmt inzwischen wieder an Fahrt auf, so dass auch aus der übrigen Welt stützende Signale für die deutsche Wirtschaft zu erwarten sind." Positiv auswirken werde sich die erwartete Stabilisierung der rezessionsgeplagten Euro-Zone. Dann dürfte die Investitionszurückhaltung der Firmen nachlassen und die deutschen Exporte im Jahresverlauf wieder anziehen.

Unterm Strich rechnen die Experten des HWWI für dieses Jahr mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 0,5 Prozent, der sich 2014 auf 1,7 Prozent beschleunigen dürfte. Damit sind die Forscher etwas optimistischer als etwa die Bundesbank.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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