Wirtschaft

Comeback in Finnland Nokia feiert Wiederauferstehung

Der finnische Handy-Pionier Nokia hat sich zurück in die schwarzen Zahlen gekämpft.

Der finnische Handy-Pionier Nokia hat sich zurück in die schwarzen Zahlen gekämpft.

(Foto: picture alliance / dpa)

Während Apple an der erste Börse eine erste Krise erlebt, kehrt Nokia zurück: Der finnische Handy-Pionier kämpft sich mit schmerzhaften Sanierungsbemühungen zurück in die schwarzen Zahlen. Über den Berg ist der einzige Marktführer aber noch nicht: Zu stark ist die Konkurrenz von Apple und Samsung für den Saurier im Smartphone-Geschäft.

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Nokia 3,88

Die harten Einschnitte zahlen sich für Nokia langsam aus: Nach dem Abbau von 16.500 Stellen, dem Verkauf der Firmenzentrale und der Markteinführung der neuen Lumia-Smartphones mit Windows-Software von Microsoft ist der Handy-Pionier im Schlussquartal 2012 in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Unter dem Strich standen 255 Mio. Euro Gewinn. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch einem Verlust von 1,08 Mrd. Euro gegeben.

Um die Barmittel zu erhöhen, kündigte der Konzern an, für 2012 keine Dividende zu zahlen. Damit gehen Anleger erstmals seit 1989 leer aus. Zuletzt waren 20 Cent je Aktie ausgeschüttet worden. Nach anfänglichen Gewinnen gab die Nokia-Aktie knapp fünf Prozent nach. Die gute Bewertung der neuen Lumia-Modelle und positive Nachrichten vom Netzwerkbauer Nokia Siemens Networks hatten dem Kurs in den vergangenen drei Monaten ein Plus von 70 Prozent beschert.

Samsung und Apple in eigener Liga

Die Finnen kämpfen zusammen mit Microsoft gegen die schier übermächtige Konkurrenz von Samsung aus Südkorea und Apple aus den USA. Diese spielen auch nach der Einführung der Lumia-Modelle 820 und 920 in einer anderen Liga. Während Apple im Weihnachtsgeschäft 47,8 Mio. iPhones absetzte und Samsung sogar auf 61,4 Mio. Smartphones kam, waren es bei Nokia nur 6,6 Mio. Smartphones, davon 4,4 Mio. Lumia-Modelle.

Vor allem in China und Europa, wo die Konkurrenz zuletzt auftrumpfte, musste Nokia Einbrüche verkraften. Lediglich in Nordamerika ging es trotz zwischenzeitlicher Lieferengpässe deutlich bergauf. Beeindruckend ist immer noch die Zahl der abgesetzten Handys - dank Nokias traditionell starker Stellung im Geschäft mit günstigeren Handys ohne Smartphone-Funktionen. Nokia lieferte 79,6 Mio. Geräte aus. Dennoch fiel der Konzernumsatz im Vorjahresvergleich um 20 Prozent auf 8,04 Mrd. Euro. In der Handysparte war der Erlöseinbruch mit 36 Prozent sogar noch höher.

Nokia Siemens Network berappelt sich

Hoffnungszeichen kommen unterdessen vom einstigen Sorgenkind Nokia Siemens Networks. Der Umsatz stieg hier um fünf Prozent auf knapp vier Mrd. Euro, der Betriebsgewinn sogar auf 251 Mio. Euro von zuvor 67 Mio. Diese Trendwende veranlasste Analysten bereits zu Spekulationen über einen Börsengang. Nokia-Chef Stephen Elop sagte dazu nur, dass alle Optionen weiterhin auf dem Tisch lägen.

Zugleich hält er am Sparkurs fest, für Nokia wie auch das Gemeinschaftsunternehmen mit Siemens, das bis Jahresende mehr als eine Milliarde Euro einsparen soll. Zuletzt hatte Nokia vor allem beim Personal den Rotstift angesetzt und die Mitarbeiterzahl auf 33.200 reduziert.

Quelle: ntv.de, rts

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