Wirtschaft

Bankaktien knicken ein Paris dementiert Gerüchte

Buhlt um Vertrauen: Die Société Générale.

Buhlt um Vertrauen: Die Société Générale.

(Foto: AP)

Erneut muss die französische Regierung für die Großbanken des Landes in die Bresche springen. Nachdem die Aktienkurse der Institute wieder einmal einbrechen, versichert Paris, dass die Banken in guter Verfassung sind. Doch die Anleger müssen dem noch Glauben schenken.

Die Furcht vor den Folgen des starken Griechenland-Engagements der französischen Großbanken hat deren Aktienkurse am Montag massiv abstürzen lassen. Papiere von BNP Paribas waren zeitweise mit einem Minus von knapp 14 Prozent im freien Fall und schlossen mit einem Minus von mehr 12 Prozent. Die beiden anderen Großen der Branche - Société Générale und Crédit Agricole - verzeichneten zum Börsenschluss einen Verlust von knapp 11 Prozent. Der Leitindex CAC40 markierte mit minus 4 Prozent ein neues Zwei-Jahres-Tief.

Eine von den nationalen Medien als Option ins Spiel gebrachte teilweise Verstaatlichung der Geldinstitute wurde von Industrieminister Eric Besson vehement zurückgewiesen. So eine These anzusprechen, erscheine ihm völlig verfrüht und am Ziel vorbeigeschossen, erklärte er dem TV-Sender BFM. Die französischen Banken seien krisenfest und hätten eine gesunde Finanzbasis.

Wenig später betonten Notenbank-Chef Christian Noyer ebenso wie auch Finanzminister Francois Baroin, dass sich die französischen Banken auf alle griechischen Szenarien einstellen könnten. Sie hätten auch keine Liquiditätsprobleme.

Die Sorgen um das Griechenland-Engagement der französischen Banken beschäftigt die Märkte bereits seit längeren. Nach ersten Gerüchten vor wenigen Wochen ist der Börsenwert der von einer Herabstufung durch die Ratingagentur Moody's bedrohten Banken im Sinkflug. Besonders stark betroffen ist die Société Générale. Der Marktwert der Großbank sank seit Anfang Juli um rund 60 Prozent auf zuletzt nur noch etwas mehr als 13 Mrd.  Euro.

Société Générale zieht nun die Notbremse und will mit einem Stellenabbau und Spartenverkäufen die Ertrags- und Kapitalbasis absichern. Bis Ende 2013 soll durch den Verkauf von Unternehmensteilen Kapital in Höhe von vier Mrd. Euro freigesetzt werden, teilte das Geldinstitut in Paris mit. Im Einzelnen geplant sei vor allem der Abbau von rund 2000 der 30.000 Stellen bei der von ihr kontrollierten russischen Privatbank Rosbank, erklärte Frédéric Oudéa nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP bei einer Telefonkonferenz.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

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