Inlandsbriefpreise bleiben stabil Post sind die Hände gebunden
27.10.2010, 17:51 UhrBei der Beförderung von Briefen kann die Deutsche Post weiter nicht an der Preisschraube drehen. So kostet ein Briefporto für das Inland weiter 55 Cent. Im Auslandsbereich unterscheidet die Post nicht mehr zwischen den Sendungszonen "Welt" und "Europa".
Die Verbraucher werden auch im kommenden Jahr kein höheres Porto für ihre Briefsendungen innerhalb Deutschlands zahlen müssen. Geringfügige Änderungen wird es nach einer Entscheidung der Bundesnetzagentur nur bei Sendungen ins Ausland geben. Die Deutsche Post kann damit nicht an der Preisschraube drehen, um die Umsätze und Gewinne in ihrem kriselnden deutschen Briefgeschäft anzukurbeln.
Die Bundesnetzagentur billigte die Anträge der Post fürdie Gestaltung ihrer Tarife 2011. "Die Preise für Briefe und Postkarten zum Versand innerhalb Deutschlands bleiben im nächsten Jahr unverändert", teilte danach die Post mit. Ein Standardbrief kostet damit weiter 55 Cent - im neunten Jahr hintereinander. Für eine Postkarte werden weiter 45 Cent fällig. Anders sieht es bei Sendungen ins Ausland aus: "Einige Auslandsbriefe werden sogar preiswerter", betonte der Chef der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth.
Denn ab Januar unterscheidet der Konzern im internationalen Bereich nicht mehr zwischen den Sendungszonen "Welt" und "Europa". Damit gibt es für die Kunden für Briefe an Adressaten außerhalb Deutschlands nur noch einen internationalen Tarif. Briefe innerhalb Europas werden damit dem Regulierer zufolge leicht teurer, deutlich billiger werden dagegen Sendungen in andere Kontinente. Die Genehmigung der Netzagentur ist bis Ende 2011 befristet.
Appel will über Preiserhöhungen sprechen
Der Regulierer muss die Preise der Post genehmigen. Die Behörde errechnete sie auf Basis der Inflationsrate des Jahres 2009 und Produktivitätsfortschrittender Post, die bei rund 1,8 Prozent und damit oberhalb der Teuerungsrate veranschlagtwurden. Die Post hatte damit keine Chance, Preiserhöhungen durchzusetzen. Die Formel zur Berechnung von Erhöhungen oder Absenkungen der Briefpreise gilt aber nur noch bis Ende 2011.
Post-Chef Frank Appel hatte mehrfach angekündigt, mit der Politik über die Formel und Spielraum für Preiserhöhungen im Briefgeschäft sprechen zu wollen. Appel beklagt sinkende Sendungsmengen im Briefgeschäft, weil immer mehr Verbraucher die E-Mail dem klassischen Brief vorziehen.
Quelle: ntv.de, rts