First Mail vor dem Aus Post will Billigtochter einstampfen
21.11.2011, 10:28 UhrDie Deutsche Post stellt ihre Billigtochter First Mail zur Disposition, weil die Regulierungsbehörde dem Unternehmen Dumping beim Porto vorwirft und höhere Preise diktiert. Trotz geringerer Löhne als beim Mutterkonzern schreibt der Billigheimer seit Jahren rote Zahlen.
Nach dem Gerichtsurteil gegen die Niedrigpreisstrategie der Deutschen Post steht deren Billigtochter First Mail möglicherweise vor dem Aus. Die Post prüfe die Abwicklung von First Mail, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Branchenkreise. Schon zum Jahreswechsel könne der Betrieb eingestellt werden. "Wir prüfen derzeit, ob die First Mail noch weiter geführt werden kann", sagte ein Konzernsprecher. Eine Entscheidung dazu werde in Kürze, vermutlich in den kommenden Tagen, fallen.
Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte vergangene Woche entschieden, dass die Preise innerhalb von First Mail innerhalb weniger Tage auf das Konzernniveau der Muttergesellschaft angehoben werden müssen. Die Deutsche Post befürchtet, nun preissensible Kunden an die Konkurrenz zu verlieren. "Wir werden die Entwicklung im Auge behalten und daraus die notwendigen Schlussfolgerungen ziehen", sagte ein Postsprecher der Zeitung.
Im Ruhrgebiet, im Raum Düsseldorf und in Berlin konkurriert das Unternehmen mit der privaten Konkurrenz um die Sendungen von Behörden und Unternehmen. Trotz geringerer Löhne als im Mutterkonzern schreibt First Mail seit Jahren Verluste. Die Bundesnetzagentur hatte die Discount-Strategie im Juni deshalb als Verdrängungswettbewerb eingestuft und eine Anhebung der Tarife angeordnet. Zwei Gerichte haben der Aufsichtsbehörde inzwischen Recht gegeben, so dass die Post an der Preiserhöhung nicht mehr vorbei kommt.
Quelle: ntv.de, nne/DJ