Krisenschlaf beendet Private Equity wacht auf
27.05.2010, 17:33 UhrDie Konjunktur belebt sich, die Finanzierungsmöglichkeiten sind besser und schon kriechen die Finanzinvestoren wieder aus ihren Löchern. Beteiligungsfirmen machen im ersten Quartal vier Mal so viel Geld für Zukäufe locker wie noch im Jahr zuvor.

Der Luchs und Beteiligungsfirmen haben etwas gemeinsam: Sie gelten als scharfsinnig und intelligent, wenn es darum geht, Beute zu machen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der deutsche Private-Equity-Markt kommt nach dem Stillstand durch die Finanz- und Wirtschaftskrise wieder in Schwung. Im ersten Quartal 2010 steckten Finanzinvestoren knapp 1,3 Mrd. Euro in Übernahmen und Beteiligungen - fast vier Mal so viel wie im Vorjahresquartal. Das teilte der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) mit.
Zu Jahresbeginn hatte es wieder vermehrt größere Zukäufe von Finanzinvestoren gegeben, die bis in den Herbst vergangenen Jahres wegen der Krise praktisch unmöglich waren. Während der Finanzkrise bekamen Finanzinvestoren von Banken kaum Kredite. Deshalb spielten sie eine Weile lang eher ein Schattendasein. Erst seit einigen Monaten hellt sich die Lage auf, weil die Finanzierungsmöglichkeiten besser werden.
"Lean" ist in
Gleichzeitig trennten sich auch wieder mehr Private-Equity-Gesellschaften von ihren Beteiligungen. Das Verkaufsvolumen stieg auf 773 Mio. Euro und lag damit über dem Vorjahresquartal. 56 Prozent der Investoren wählten dabei wegen des wieder besseren Kapitalmarktumfelds einen Ausstieg über einen Börsengang ihrer Firmen.
Zögerlich zeigten sich die Investoren hingegen, wenn es um Risikokapital geht. Hier blieb das Investitionsvolumen mit 132 Mio. Euro gut ein Drittel unter dem Vorquartal zurück.
Für die kommenden Monate erwartet der Verband eine weitere Entspannung des Private-Equity-Marktes. Die Stimmung bei den Investoren habe sich durch die bessere Konjunktur deutlich verbessert. Zudem sehen viele Beteiligungsgesellschaften wieder bessere Möglichkeiten, sich gewinnbringend von ihren Unternehmen zu trennen.
In Folge der Finanzmarktkrise war Ende 2008 das Geschäft der Private-Equity-Gesellschaften auf ganzer Linie eingebrochen. 2009 betrug das Volumen der bekanntgegebenen Transaktionen in Deutschland nur noch 1,1 Mrd. Euro – ein Rückgang von mehr als 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Quelle: ntv.de, ddi/rts