Wirtschaft

"Hindenburg der sozialen Netzwerke" Qantas erleidet Twitter-Debakel

Das ist wirklich keine sonderlich pfiffige Idee: Mitten in den festgefahrenen Tarifverhandlungen startet Qantas eine Image-Kampagne bei Twitter. Genervte Passagiere haben den spektakulären Flugstopp allerdings noch in guter Erinnerung und sorgen für ein PR-Desaster.

Das muss man dem Qantas-Management lassen: Die jüngste Twitter-Kampagne der australischen Fluggesellschaft sorgt für jede Menge Resonanz. Allerdings fällt das Feedback ganz anders aus als erwartet.

Noch immer ist der Tarifstreit nicht beendet. Doch drei Wochen nach der überraschenden Einstellung des Flugbetriebs hat die Airline nun einen weiteren Versuch unternommen, die Herzen der verärgerten Kunden zurückzugewinnen. Das Management übersah jedoch, für wieviel Wut der Flugstopp gesorgt hat - immerhin saßen weltweit rund 70.000 Passagiere fest.

Nachdem betroffene Passagiere mit Freiflügen entschädigt wurden, sah das Management nun die Zeit gekommen, auf Twitter für gute Laune zu sorgen. "Von welchem Luxus an Bord träumen Sie?", fragte die Airline. Für die 50 besten Antworten mit dem Hashtag #QantasLuxury stellte sie Qantas-Pyjamas in Aussicht. Enthusiastisch forderte das Management die Kunden auf: "Seien Sie kreativ!"

Das ließen die sich nicht zweimal sagen. "QantasLuxury bedeutet, Champagner im Firmenjet zu schlürfen, während die gesamte Flotte, die Kunden, die Mitarbeiter, das ganze Land am Boden bleiben", lautet einer der freundlicheren Tweets. "Du bekommst Deine Tasche verdreckt und beschädigt zurück, nachdem sie zwei Tage verschollen war – bei einem One-Way-Flug", höhnt ein anderer. "QantasLuxury bedeutet, das Personal in T-Shirts mit der Aufschrift 'Wir entschuldigen uns' zu stecken - und zu glauben, dass entschädige dafür, die Beerdigung eines Freundes verpasst zu haben."

"Irgendwo im Hauptquartier schreit jetzt ein Manager einen "Fachmann" für Social Media an, er solle das stoppen", mutmaßt ein Kunde. Ein anderer ergänzt, das könne Qantas zwar mit Flugzeugen machen, aber nicht mit Twitter. Dort wird die Kampagne derweil auf den Namen "Hindenburg der sozialen Netzwerke" getauft.

Quelle: ntv.de, jga

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