1,5 Milliarden weniger RWE droht Gewinneinbruch
17.09.2010, 20:08 UhrDem Energieriesen RWE droht nach einem Zeitungsbericht im kommenden Jahr ein Ergebniseinbruch in Milliardenhöhe. Dauerhaft niedrige Strompreise und der Atomkompromiss könnten den Gewinn 2011 um 1,5 Mrd. Euro drücken.
Der Stromkonzern RWE wird laut einem Zeitungsbericht seine Ergebnisprognosen deutlich nach unten reduzieren müssen. Ursache dafür seien dauerhaft niedrigere Stromerlöse sowie neue Belastungen aus dem Atomkompromiss mit der Bundesregierung, berichten die Zeitungen der WAZ-Gruppe. Insgesamt rechnet das Unternehmen nach Informationen aus dem Umfeld des Vorstandes derzeit für 2011 mit einer Verringerung der Gewinne um etwa 1,5 Mrd. Euro. RWE wollte den Bericht nicht kommentieren.
Anders als angenommen lägen die Preise für Stromlieferverträge im kommenden Jahr im Schnitt weit unter 60 Euro, heißt es in dem Bericht weiter. Das Handelsjahr sei so gut wie abgeschlossen - das bedeutet, RWE könne schon jetzt absehen, dass die erwarteten Erlöse und damit die prognostizierten Gewinne kaum erreicht werden. Wie die Nachrichtenagentur dpa meldet, sind für das nächste Jahr bereits 70 Prozent der Strommengen zu Preisen von durchschnittlich 60 Euro verkauft.
Teurer Atomkompromiss
Dem Bericht zufolge sollen Effekte aus dem Atomkompromiss den Gewinn mit bis zu 800 Mio. Euro drücken. Nach bisherigen RWE- Annahmen befürchtet das Unternehmen einen um 500 Mio. Euro schrumpfenden Gewinn aufgrund der Brennelementesteuer. RWE-Chef Jürgen Großmann habe bereits bei einer internen Managerkonferenz in den Niederlanden angekündigt, dass härtere Zeiten bevorstehen, berichten die Zeitungen. Gleichzeitig hieß es aber auch, die negativen Einflüsse könnten zum Teil durch überdurchschnittliche Gewinne in anderen Bereichen ausgeglichen werden. So laufe das Geschäft mit den Netzen erfreulich stabil. Zudem erhole sich das Öl- und Gasgeschäft im Konzernteil RWE DEA schneller als geplant
Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts