Wirtschaft

Abwanderung nach Polen? RWE spitzt den Rotstift

Neue Rahmenbedingungen: RWE denkt angeblich über die Verwaltungssparte nach.

Neue Rahmenbedingungen: RWE denkt angeblich über die Verwaltungssparte nach.

(Foto: dpa)

Der Preisverfall im Stromgroßhandel zwingt den Energieriesen RWE zu energischen Maßnahmen. Jetzt machen Gerüchte über neue Sparziele in der Verwaltung die Runde. Bislang unbestätigten Angaben zufolge müssen nun womöglich auch Personalplaner und Buchhalter um ihre Arbeitsplätze fürchten.

RWE
RWE 35,62

Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE plant einem Zeitungsbericht zufolge angeblich neue Einschnitte bei der RWE Servicegesellschaft. Allein in den Verwaltungsbereichen im Einkauf, Personal- und Rechnungswesen wolle das Unternehmen bis 2018 rund 100 Millionen Euro einsparen, berichteten die die Essener "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" ("WAZ") unter Berufung auf Konzernkreise.

Das ehrgeizige Sparziel wolle RWE unter anderem durch einen Stellenabbau und Verlagerungen ins polnische Krakau erreichen. Außerdem gebe es Pläne, den Bereich der Verwaltung und technischen Betreuung von Gebäuden zu verkaufen.

Ein Konzernsprecher wollte den "WAZ"-Bericht auf Anfrage nicht bestätigen. "Wir stecken in schwierigen Zeiten", sagte er. "Wir sehen uns alle Möglichkeiten an, Kosten zu sparen." Über konkrete Pläne werde man aber zunächst mit den Mitarbeitervertretungen sprechen.

Sparplan auf Sparplan?

Erst vor wenigen Wochen hatte das "Handelsblatt" über Sparpläne des Energieriesen für die Sparte "RWE Neo" berichtet. Danach sollten im Kraftwerksbereich jährlich mindestens 500 Millionen Euro eingespart werden. Diese Summe komme zu der Milliarde Euro an Sparmaßnahmen hinzu, die das Unternehmen bereits vor einem Jahr beschlossen hatte.

Experten gehen davon aus, dass der im Dax notierte Energiekonzern weiter unter den neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen in seinem Heimatmarkt zu kämpfen hat. Dazu kommen weitere Problemquellen: RWE leidet unter dem Preisverfall im Stromgroßhandel und der schlechten Auslastung der Kraftwerke.

Belastbare Angaben zur Geschäftslage bei RWE wird es voraussichtlich noch im Lauf der Woche geben: Das Unternehmen hat die Vorlage seines Zwischenberichts zum ersten Halbjahr 2013 für Mittwoch angekündigt.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen