Wirtschaft

Showdown im Schuldenstreit Ratingagentur droht den USA

Den Vereinigten Staaten "blüht" ein negativer Ausblick der Ratingagentur Fitch. In dieser Woche nehmen Demokraten und Republikaner Verhandlungen auf. Die Administration von Präsident Obama will eine Anhebung der gesetzlichen Schuldenobergrenze erreichen. Gelingt dies nicht, ist der US-Staat am 2. August zahlungsunfähig.

Im Kapitol wird in den kommenden Tagen hart verhandelt.

Im Kapitol wird in den kommenden Tagen hart verhandelt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Ratingagentur Fitch hat den USA mit einem negativen Ausblick auf die Entwicklung ihrer Kreditwürdigkeit gedroht, sollte es im Schuldenstreit keine rechtzeitige Einigung geben. "Wenn wir den 2. August erreichen, ohne dass die Schuldenobergrenze erhöht wurde, dann würde Fitch seinem Rating ein 'Ausblick negativ' geben", sagte der Chef der Agentur für die Region Asien-Pazifik, Andrew Colquhoun.

Sollten die USA am 15. August Zinsforderungen nicht nachkommen, werde die Agentur eine eingeschränkte Insolvenz feststellen. Er gehe aber davon aus, dass dieser Fall vermieden werde.

Der Regierung in Washington geht nach eigenen Angaben am 2. August das Geld aus, wenn der Kongress die gesetzliche Schuldenobergrenze nicht erhöht und damit keine weitere Kreditaufnahme zulässt. Unter dem Druck der rekordhohen Verschuldung beginnen US-Regierung und Kongress heute mit der nächsten Runde von Marathonverhandlungen. Vizepräsident Jo Biden werde die Gespräche mit den Republikanern selbst führen, teilte das Präsidialamt mit. Termine seien zudem für Mittwoch und Donnerstag geplant. Auch der Freitag stehe noch zur Verfügung.

Bitte um Anhebung der Schuldengrenze

Der republikanische Verhandlungsführer Jon Kyl aus dem Senat mahnte eine grundlegende Einigung an: "Ich würde sagen, wenn wir bis Ende der Woche nicht genügend Fortschritte erzielt haben, dann müssen wir die gesamte Lage neu angehen." Die Schulden-Kommission wolle bis Ende der Woche eine grobe Vereinbarung erzielen, sagte auch der demokratische Abgeordnete Chris Van Hollen aus dem Repräsentantenhaus.

Die Regierung hat den Kongress um eine Anhebung der Schuldenobergrenze gebeten, um mit weiteren Kreditaufnahmen eine Zahlungsunfähigkeit und damit Turbulenzen an den Finanzmärkten sowie Belastungen für die zögerliche Erholung der größten Volkswirtschaft zu vermeiden. Seit ihrem Sieg bei den Kongresswahlen im November 2010 pochen die Republikaner aber als Gegenleistung dafür auf drastische Einschnitte im Budget, unter anderem bei der erst im vergangenen Jahr beschlossenen Gesundheitsreform. Die beiden Seiten haben sich seit dem Frühjahr zwar angenähert, sind in wesentlichen Punkten aber noch weit voneinander entfernt.

Sollte es zu keiner grundsätzlichen Einigung kommen, müssten die beiden Seiten noch einmal eine Übergangslösung aushandeln. Das Geld reicht der Regierung bislang bis zum 2. August.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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