Spionageaffäre Renault erstattet Anzeige
13.01.2011, 18:09 UhrDer ausspionierte französische Autobauer Renault will nun durch polizeiliche Ermittlungen herausfinden, wer dahinter steckt. Der Konzern erstattete Anzeige gegen Unbekannt wegen Industriespionage, Bestechlichkeit, Vertrauensbruchs sowie Diebstahls und Hehlerei.
Damit kann die Staatsanwaltschaft Paris jetzt Ermittlungen einleiten. Der Autobauer, der zu 15 Prozent dem französischen Staat gehört, hat drei Manager im Verdacht: Sie sollen gegen Bezahlung wichtige Informationen aus dem Unternehmen weitergegeben haben. Laut der Zeitung "Le Figaro" vermutet Renault China hinter der Spionage, die für das Unternehmen Millionenverluste bedeuten könnte.
Laut "Figaro" soll das chinesische Energieunternehmen China Power Grid Corporation zwei der drei verdächtigten Führungskräfte mehrere hunderttausend Euro auf Konten in der Schweiz und Liechtenstein überwiesen haben.
Die chinesische Regierung wies dies allerdings entschieden zurück. Die Vorwürfe seien "grundlos, unverantwortlich und nicht hinnehmbar", sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Frankreichs Wirtschaftsministerin Christine Lagarde sagte, es sei unangebracht, über mögliche Verbindungen zu spekulieren; die Justiz solle die Wahrheit ans Licht bringen.
Quelle: ntv.de, AFP