Verkaufshilfen vom Kreml Russlands Superjet ist Ladenhüter
30.10.2012, 13:54 Uhr
Zweistrahliger Mittelstreckenflieger aus Russland: Superjet 100.
(Foto: Reuters)
Der Suchoi Superjet 100 ist das erste in Russland entwickelte Passagierflugzeug nach dem Zerfall der Sowjetunion. Allerdings ist er bisher auch alles andere als ein Verkaufshit, der Absturz einer Maschine bei einem Werbeflug wirkt noch nach. Die Regierung in Moskau will nun mit zinsgünstigen Krediten Käufer anlocken.
Der prestigeträchtige Superjet 100 entpuppt sich für Russland immer mehr als Ladenhüter. Die Regierung will nun den Verkauf des Mittelstrecken-Flugzeugs im Ausland mit günstigen Krediten ankurbeln. Die Außenhandels- und Entwicklungsbank VEB werde dafür bis zu 2,5 Mrd. Dollar (1,94 Mrd. Euro) bereitstellen, sagte Regierungschef Dmitri Medwedew der Wirtschaftszeitung "Wedomosti" zufolge.
Bislang verkaufte der Hersteller Suchoi nur wenige Superjets. Die armenische Fluglinie Armavia will ihre Maschine sogar zurückgeben, weil der Jet internationale Standards nicht erreiche.
Russischer Meilenstein
Die Kredite reichten für den Kauf von etwa 100 Flugzeugen, sagte Medwedew, der auch Aufsichtsratschef ist. Der Katalogpreis einer Maschine beträgt 35,4 Mio. Dollar. Der Zins dürfte bei etwa drei Prozent liegen, schrieb das Blatt.
Der Suchoi Superjet 100 (SSJ) ist das erste in Russland entwickelte Passagierflugzeug nach dem Zerfall der Sowjetunion. Seit dem Absturz einer Maschine auf einem Werbeflug in Indonesien mit knapp 50 Toten im Mai sorgt SSJ immer wieder für negative Schlagzeilen. Der zweistrahlige Jet bietet Platz für bis zu 98 Passagiere und hat eine maximale Reichweite von 4500 Kilometern.
Quelle: ntv.de, dpa