Mehr Kunden machen's möglich Sky nah dran an Gewinnzone
15.05.2012, 11:59 Uhr
Sky Deutschland: Gewinn in Aussicht, es wird Zeit.
(Foto: REUTERS)
Schwarze Zahlen kennt Sky Deutschland bisher nur von den Bundesliga-Tabellen. Aber dank eines stärker als erwartet ausgefallenen Kundenzustroms zum Jahresauftakt rückt ein Gewinn wieder in greifbarere Nähe. Es wird aber auch Zeit, denn die nächste Kostenfalle wartet bereits.
Der spannenden Fußball-Bundesliga sei Dank ist Sky Deutschland mit neuen Abonnenten der Gewinnzone wieder ein Stück näher gekommen. Die Zahl der zahlenden Zuschauer sei im 1. Quartal um 73.000 auf 3,085 Millionen gestiegen, teilte Sky mit. Der Konzern führt den Erfolg unter anderem auf seine HD-Sender zurück - mittlerweile empfängt jeder dritte Sky-Kunde seine Programme in HD.
In den ersten drei Monaten konnte der Bezahlfernsehsender seinen operativen Quartalsverlust (Ebitda) auf 40,6 Mio. Euro von 55 Mio. Euro reduzieren. Analysten waren im Schnitt von 37,5 Mio. Euro Betriebsverlust und 69.300 neuen Abonnenten ausgegangen.
An der Börse kam das Abo-Plus gut an: Die MDax-Aktie legte rund 6 Prozent zu. Sie waren damit so teuer wie seit Mitte April nicht mehr. "Wir haben den Eindruck, dass das Business-Modell jetzt durchstarten wird", schrieb DZ-Bank-Analyst Harald Heider in einem Kommentar. "Wir bestätigen unsere Gesamtjahresschätzungen und raten zum Kauf der Aktien."
Teure Bundesliga
Das Management bekräftigte zudem seine Prognose: 2012 soll der Ebitda-Verlust signifikant eingedämmt werden, 2013 solle es dann schwarze Zahlen geben. Vergangenes Jahr lag dieses Kennzahl noch bei minus 155 Mio. Euro. Der Anfang der 1990er-Jahre gegründete und früher als "Premiere" bekannte Sender hat bisher erst einmal ein Jahr mit Gewinnen abgeschlossen.
Der Sprung in die Profitabilität drängt, da ab 2013 eine Kostenlawine auf den Münchner Konzern zurollt. Sky überweist ab dann für Live-Rechte an der Fußball-Bundesliga pro Saison 486 Mio. Euro - fast doppelt so viel wie bisher. Für die gesamte Ausschreibungszeit von 2013 bis 2017 legt Sky insgesamt mehr als 1,9 Mrd. Euro auf den Tisch. Sky setzte sich damit Mitte April gegen den Angriff der Deutschen Telekom durch, die für alle Live-Rechte mitgeboten hatte. Analysten fragen sich seitdem, wie Sky die hohen Zusatzausgaben für sein Zugpferd Fußball wieder verdienen will.
Sky-Haupteigner ist der Medienmogul Rupert Murdoch. Seit seinem Einstieg 2008 hat Murdoch mit seinem Konzern News Corp gut 1 Mrd. Euro in das PayTV-Unternehmen gesteckt.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ