Wirtschaft

Kredit-Ausfallrisiken Spaniens Banken wappnen sich

Als die Immobilienblase in Spanien platzte konnten viele Immobilienbesitzer ihre Kredite nicht mehr bedienen. Schlecht für die Banken.

Als die Immobilienblase in Spanien platzte konnten viele Immobilienbesitzer ihre Kredite nicht mehr bedienen. Schlecht für die Banken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Spanien ruft zum Großreinemachen im Bankensektor auf und die Finanzinstitute spuren. Um sich für Zwangsversteigerungen und Problemkredite zu wappnen, stärken die drei größten Häuser ihre Kapitalbasis.

Die drei größten Banken Spaniens stocken ihre Rückstellungen für faule Immobilienkredite auf. Insgesamt 7,54 Mrd. Euro wollen Banco Santander, BBVA und die Sparkasse CaixaBank in diesem Jahr dafür zurücklegen. Sie kommen mit dieser teuren Maßnahme einer Aufforderung der Regierung nach, die mit einem ganzen Maßnahmenbündel die Finanzbranche wieder auf Vordermann bringen will.

Banco Santander kündigte an, weitere Rückstellungen in Höhe von 2,3 Mrd. Euro zu bilden. Spaniens größtes Institut nach Marktwert hatte im vergangenen Jahr bereits 1,8 Mrd. Euro zurückgestellt. Jetzt nimmt sie zudem 2 Mrd. Euro an Überschusskapital in die Hand, um ein neues Kapitalpolster zu bilden.

Die Mittel für die neuen Rückstellungen sollen unter anderem aus einem Kapitalgewinn von 900 Mio. Euro aus dem Verkauf der kolumbianischen Tochter kommen. Weitere Kapitalgewinne aus anderen erwarteten Transaktionen und der geplante operative Gewinn in diesem Jahr sollen ebenfalls helfen.

Rosskur für Banken

Die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA (BBVA) will in diesem Jahr 2,8 Mrd. Euro zurückstellen. Den Betrag will die zweitgrößte Bank des Landes in der ersten Jahreshälfte aufbringen. Neues Kapital soll dabei nicht aufgenommen werden, um die Vorgaben der Europäischen Bankenaufsicht zu erfüllen, so das Institut. Die Rückstellungen dürften den Jahresgewinn 2011 allerdings um 1,36 Mrd. Euro schmälern.

Die Nr. 3, CaixaBank, plant Rückstellungen in Höhe von 2,44 Mrd. Euro. Gewinne und Kapitalpolster seien dafür ausreichend, teilte das Institut aus Barcelona mit.

Spanien hatte vor wenigen Tagen angekündigt, die Banken des Landes bis zum Ende des Jahres zu sanieren. Dabei sollen die spanischen Geldinstitute ihre Bilanzen von faulen Immobilienkrediten bereinigen. Zudem sollen schwächere Institute von stärkeren übernommen werden. Bis zu 50 Mrd. Euro sollte die Institute früheren Angaben zufolge dabei in die Hand nehmen.

Die Immobilienkredite sind eines der größten Probleme der spanischen Banken, die während des Baubooms viele Darlehen gewährt hatten. Nach dem Platzen der Immobilienblase konnten dann viele Immobilienbesitzer ihre Kredite mehr bedienen.

Quelle: ntv.de, DJ

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