Landesbanken ziehen sich zurück Sparkassen kaufen Dekabank
07.04.2011, 19:25 UhrBei der Dekabank haben die Sparkassen künftig das alleinige Sagen. Sie kaufen den 50-prozentigen Anteil der Landesbanken. Der Preis liegt bei 2,3 Milliarden Euro.
Die deutschen Sparkassen werden alleiniger Eigentümer der Deka-Bank. Sie übernehmen den 50-prozentigen Anteil der Landesbanken, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband mitteilte.
Auf den Schritt einigten sich Vertreter von Sparkassen und Landesbanken am Donnerstag bei ihrer Sitzung in Frankfurt am Main. Auch Hauptversammlung und Verwaltungsrat der Deka-Bank stimmten dem Vorhaben zu. Die Sparkassen hatten angekündigt, das Institut in diesem Frühjahr komplett in ihre Kontrolle bringen zu wollen.
Der Kaufpreis beträgt 2,3 Mrd. Euro, davon sollen rund 1,3 Mrd. Euro von den Sparkassen aufgebracht werden. Für rund 1 Mrd. Euro will die Deka-Bank eigene Anteile von den Landesbanken zurückkaufen. Sie verfüge auch wegen ihrer guten Jahresergebnisse 2009 und 2010 über eine "sehr gute Kapitalausstattung". Im vergangenen Jahr hatte das Frankfurter Institut einen Rekordgewinn von 925 Mio. Euro erzielt. Sie verwaltet nach eigenen Angaben ein Fondsvermögen von mehr als 160 Mrd. Euro.
Mit dem Verkauf an die Sparkassen sei eine "für die Landesbanken eine erhebliche Eigenkapitalentlastung verbunden", betonte der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes und Verwaltungsratschef der Deka-Bank, Heinrich Haasis. Er sprach von einem "sehr schönen Erfolg" für die gesamte Gruppe.
Schon seit Jahren wurde um die neue Eignerstruktur der Dekabank gerungen. Bislang halten die Sparkassen die Hälfte der Anteile an dem lukrativen Fondsdienstleister. Die Deka vertreibt über die Sparkassen Fonds an deren Kunden.
Der Rest gehört den Landesbanken. Diese wollten - oder mussten aufgrund von EU-Auflagen wie etwa die kriselnde WestLB und die LBBW - schon lange aussteigen, doch beim Preis fand man nicht zueinander.
Quelle: ntv.de, dpa/rts