Kosten gedrückt und Gewinn erhöht: Kein Wunder, dass Südzucker seine Jahresprognose gesteigert. Zudem lockt Europas Branchenprimus mit einem ganz besonderen Schmankerl.

Europas größter Zuckerhersteller Südzucker will seinen Sparkurs fortsetzen und plant für das noch bis Ende Februar laufende Geschäftsjahr mehr Gewinn ein. Im Geschäftsjahr 2009/10 werde das operative Ergebnis trotz stagnierender Erlöse mit rund 450 Mio. Euro gut 11 Prozent höher als im Vorjahr ausfallen, bekräftigte der MDax-Konzern seine bereits im Mai abgegebene Prognose. Die Nettoschulden sollen mit Hilfe der steigenden Gewinne um 100 Mio. bis 200 Mio. Euro von derzeit 1,1 Mrd. Euro sinken.

Ein Drittel des im Gesamtjahr erwarteten operativen Gewinns fuhr das mit Nordzucker, British Sugar sowie Tereos aus Frankreich konkurrierende Unternehmen bereits im Auftaktquartal ein. Der Nachsteuergewinn kletterte im ersten Geschäftsquartal in Folge höherer Zuckerexporte und guter Geschäfte mit Tiefkühlpizza, Fruchtsaftkonzentraten und Bioethanol um die Hälfte auf 72 Mio. Euro. Der Umsatz legte - wie bereits Ende Juni berichtet - in den Monaten März bis Mai um 9 Prozent auf 1,53 Mrd. Euro zu. Im Gesamtjahr will Südzucker mit Erlösen von 5,7 Mrd. Euro das Vorjahresniveau wieder erreichen.

In den vergangenen Jahren hatte Südzucker im Zuge der politisch erzwungenen Neuordnung des weiterhin stark reglementierten europäischen Zuckermarkts mit Geschäftseinbußen zu kämpfen. Seit langem stärkt der mehrheitlich von einer Rübenbauerngemeinschaft kontrollierte Konzern daher seine Geschäfte außerhalb des Stammgeschäfts Zucker und stellt etwa aus Getreide Bioethanol her, der in verstärktem Maß Treibstoffen zugemischt wird.