Niedrigere VDSL-Mietpreise Telekom gibt nach
09.07.2009, 12:15 UhrDie Deutsche Telekom hat in den Verhandlungen mit der Konkurrenz über Mietpreise für ihr superschnelles DSL-Netz deutliche Abstriche gemacht.

Mit seiner Preisvorstellung von 30 Euro hat Telekom auf Granit gebissen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der monatliche Einstiegspreis, den Wettbewerber wie Vodafone oder United Internet pro VDSL-Anschluss zahlen müssen, betrage bei einer Laufzeit von zwei Jahren nun 25,36 Euro und bei einem Jahr 26,28 Euro, teilte die Telekom mit. Wie angekündigt, solle der Preis bei zunehmender Auslastung des Netzes durch Kunden der Telekom und der Wettbewerber sinken.
Der Branchenprimus war mit der Preisvorstellung von anfänglich monatlich 30 Euro pro Monat und Kunde auf Widerstand gestoßen. United-Internet-Chef Ralph Dommermuth hatte im Gespräch im Frühjahr ein Ziel von 25 Euro je Anschluss genannt.
Die Telekom hat das VDSL-Netz in den 50 größten deutschen Städten ausgebaut und erst zur Branchemesse Cebit eine Öffnung für Konkurrenten angekündigt. Der ärgste Konkurrent Vodafone hat mit der Telekom bereits einen Vertrag unterschrieben, um die gemieteten VDSL-Leitungen seinen Kunden unter eigenem Namen zur Verfügung zu stellen. Mit der United-Internet-Tochter 1&1 sei ebenfalls eine Einigung erzielt worden, teilte die Telekom mit.
Vodafone will selbst investieren
Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen hatte im Gespräch angekündigt, seinen Kunden VDSL wahrscheinlich ab Herbst anbieten zu können. Zugleich hatte er deutlich gemacht, dass ihm die Einigung nicht ausreiche. Das Monopol der Telekom werde vorerst zementiert. Vodafone wolle selbst in VDSL investieren. "Dafür brauchen wir aber den Zugang zu den Verteilerkästen der Telekom. Die Verhandlungen sind aber nach wie vor zäh", hatte er gesagt. "Ich bin an dem Punkt zu sagen, irgendwann muss der Regulierer eingeschaltet werden, damit aus einer Monopolstruktur echter Wettbewerb wird." Mit einem eigenen Netz würde Vodafone die Mietzahlungen sparen. Wegen der hohen Kosten würde sich ein Ausbau aber wohl nur in den Städten mit einem großen Marktanteil lohnen.
Um die Kosten für den weiteren Ausbau - auch in weniger lukrativen Regionen - im Rahmen zu halten, setzt die Telekom auf Kooperationen, unter anderem auch mit Vodafone. Das Pilotprojekt der Kontrahenten wird derzeit vom Bundeskartellamt unter die Lupe genommen.
Quelle: ntv.de, rts