Delisting in New York Telekom sagt Tschüss
21.04.2010, 08:39 UhrDie Deutsche Telekom gibt ihr Listing an der Wall Street teilweise auf. Der Bonner Konzern will damit unter anderem den kostspieligen US-Berichtspflichten entgehen.

Wer im US-Aktienmarkt Flagge zeigen will, muss sich dem US-Recht und allen Berichtspflichten unterwerfen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Deutsche Telekom zieht sich von der New Yorker Börse zurück. Es sei ein Delisting der American Depositary Shares (ADS) von der New Yorker Börse geplant, teilte die Telekom mit. Der Bonner Telekommunikationsriese verspricht sich von dem Rückzug von der Wall Street Kosteneinsparungen. Mit dem Delisting endet auch die Pflicht, an die US-Börsenaufsicht SEC zu berichten. Die Telekom rechnet bis auf weiteres damit, dass der Rückzug am 21. Juni 2010 nach Handelsschluss in Kraft tritt.
ADS sind Papiere, die als Anlagevehikel für US-Investoren von Depotbanken in den USA ausgegeben werden und in der Regel eins zu eins mit Originalaktien hinterlegt sind. Auf diese Weise werden ausländische Aktien in den US-Markt gespiegelt. Stimmrechte und Ausschüttung werden von der Ausgangsaktie in das US-Papier übertragen.
In den Worten der Telekom hieß es, der Konzern werde sein American Depositary Receipt Programm auf Basis des "Level I-Programms" fortsetzen. Die Stammaktien der Deutschen Telekom werden in Deutschland weiterhin auf dem elektronischen Handelssystem Xetra sowie an der Frankfurter Börse und allen anderen regionalen deutschen Börsen gehandelt.
Auch andere deutsche Großkonzerne haben sich in den vergangenen Monaten vom US-Aktienmarkt zurückgezogen. So hatte der Münchener Versicherer Allianz im Herbst seine Notierung an der New York Stock Exchange (NYSE) eingestellt.
Quelle: ntv.de, dpa/rts