Wirtschaft

Schlechte Marktbedingungen US-Großbanken warnen vor

Die Finanzmarktturbulenzen rufen JP Morgan und Morgan Stanley auf den Plan. Beide US-Geldinstitute warnen die Öffentlichkeit schon mal vor erwarteten schwächeren Quartalszahlen. Vor allem das Investmentbanking werde mit deutlich geringeren Provisionen aufwarten.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die US-Banken JP Morgan Chase und Morgan Stanley stimmen Investoren angesichts der anhaltenden Finanzmarktturbulenzen auf schwache Drittquartalszahlen ein. Auf einer Bankenkonferenz von Barclays Capital in New York sagte der Chef des Investmentbanking von JP Morgan, Jes Staley, im Wertpapierhandel sei mit rund 30 Prozent weniger Einnahmen zu rechnen als im Vorquartal.

Im überaus profitablen Investmentbanking werden die Provisionen sogar um ein Drittel geringer ausfallen als vor einem Jahr. Mit etwa einer Milliarde US-Dollar sei zu rechnen - nach 1,5 Milliarden Dollar im Vorjahr.

Morgan-Stanley-Finanzvorstand Ruth Porat äußerte sich in ihrem Vortrag zwar weniger konkret, ihre Einschätzung geht aber in die gleiche Richtung: Im Bereich FICC, in dem das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren, sowie der Handel mit Devisen und Rohstoffen gebündelt sind, stellten sich Marktbedingungen aktuell noch schlechter dar als im vierten Quartal 2010, sagte sie. Seinerzeit hatten etliche Banken ihr schlechtestes FICC-Ergebnis in mehr als zwei Jahren verbucht.

Die schlechten Marktbedingungen behinderten Morgan Stanley bei der Umsetzung des Auftragsbestandes, so Porat. Staley sprach seinerseits von einer generellen Pause im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen. Bisher hat der von ihm geführte Bereich JP Morgan selbst in der Krise noch exzellente Ergebnisse geliefert. Anders als Wettbewerbern gelang es Staley bisher auch unter widrigsten Umständen, Umsatz und Ergebnis zu steigern.

Analysten sprachen nach den Referaten davon, dass die Bankenergebnisse von den Marktturbulenzen möglicherweise erheblich mehr betroffen sein könnten als angenommen. Bei Stifel Nicolaus hieß es, möglicherweise müsse man die Schätzung für den Gewinn von JP Morgan im dritten Quartal um bis zu 0,24 Dollar je Aktie zurücknehmen. Bisher liegt ihre Prognose bei 1,18 Dollar und damit im Durchschnitt aller bisherigen Analystenerwartungen.

Quelle: ntv.de, DJ

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