Wirtschaft

Schwere Diesel für Containerschiffe Umsatzeinbruch für MAN

Der weltweite Wirtschaftsabschwung hat den Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern MAN im zweiten Quartal auf breiter Front erfasst.

Im überdachten Baudock der Meyer-Werft in Papenburg schwebt ein MAN-Schiffsdiesel zur Montage über dem Kreuzfahrtschiff-Neubau "Norwegian Jewel": Weil derzeit mehr Tank- und Containerschiffe über die Weltmeere fahren als benötigt, müssen viele Reeder ihre Bestellungen stornieren.

Im überdachten Baudock der Meyer-Werft in Papenburg schwebt ein MAN-Schiffsdiesel zur Montage über dem Kreuzfahrtschiff-Neubau "Norwegian Jewel": Weil derzeit mehr Tank- und Containerschiffe über die Weltmeere fahren als benötigt, müssen viele Reeder ihre Bestellungen stornieren.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Während in den vergangen Monaten vor allem das Geschäft mit Lastwagen gelitten hatte, brachen im zweiten Quartal auch bei Dieselmotoren und Turbomaschinen die Bestellungen deutlich ein. Der Konzern stellt sich nun auf eine lange Durststrecke ein. "Wir rechnen nach dem starken Abschwung nur mit einer langsamen Erholung der Industrieproduktion über einen Zeitraum von mehreren Jahren", teilte MAN mit. Die MAN-Aktie verlor zeitweise mehr als fünf Prozent auf 46,43 Euro.

Unter dem Strich rettete sich MAN zwischen April und Ende Juni mit einem Gewinn von 27 Mio. Euro knapp in die Gewinnzone. In der Vorjahresperiode hatte der Konzern noch ein Plus von 446 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Umsatz ging um 20 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro zurück. Das operative Ergebnis brach von 526 auf 144 Mio.  Euro ein. Mit einem schnellen Aufschwung rechnet der Konzern aber nicht. "Für 2010 gehen wir davon aus, dass sich keine wirtschaftliche Besserung abzeichnet."

Dies spiegelte auch der Auftragseingang im zweiten Quartal wider. Konzernweit lag er mit 2,278 Mrd. Euro 45 Prozent unter dem Vorjahreswert. Vor allem das Geschäft mit schweren Schiffsmotoren schwächelte. Angesichts weltweit sinkender Frachtraten im Schiffsverkehr gingen hier auch viele Stornierungen ein. Allein seit September 2008 wurden 17 Prozent des Auftragsbestandes abbestellt. Insgesamt sank der Auftragseingang im Geschäftsbereich Diesel im zweiten Quartal um zwei Drittel auf 301 Mio. Euro.

Schwere Lasten im LKW-Geschäft

Konjunkturflaute: Was für die Seefahrt gilt, trifft auch für die Straße zu.

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(Foto: dpa)

Unverändert schlecht blieb die Lage im mit Abstand wichtigsten Geschäftsbereich Nutzfahrzeuge. Hier sank der Auftragseingang nochmals um mehr als 50 Prozent auf knapp 1,3 Mrd. Euro. Der Umsatz brach um 42 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro ein, operativ fiel ein Verlust von 22 Mio. Euro an. Dank des nach wie vor ordentlichen Auftragsbestandes schnitten die anderen Bereiche aber besser ab und steuerten noch schwarze Zahlen bei, so dass es insgesamt für einen Gewinn im Konzern reichte.

Im Vergleich zu seinen Konkurrenten steht MAN damit vergleichsweise solide da. So waren die beiden schwedischen Lastwagen-Hersteller Scania und Volvo im zweiten Quartal in die roten Zahlen gefahren. Scania hatte vor Steuern 181 Mio. Kronen (16,7 Mio. Euro) verloren, Volvo meldete einen operativen Verlust von 6,9 Mrd. Kronen (630 Mio. Euro). Bei Daimler Trucks war operativ ein Minus von einer halben Milliarde Euro angefallen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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