Wirtschaft

Weltweite Knappheit Uranpreis steigt weiter - Ende noch nicht in Sicht

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(Foto: picture alliance/dpa)

Engpässe verhageln einem der weltgrößten Uran-Produzenten die Ziele. Auch andere Unternehmen weiten die Herstellung nicht aus oder stellen sogar ganz ein. Weil die Nachfrage aber eher zunimmt, wird der Rohstoff teurer. Inzwischen ist der Preis auf ein 16-Jahres-Hoch gestiegen.

Der Uranpreis ist auf den höchsten Stand seit 16 Jahren gestiegen. Zuvor hatte einer der weltgrößten Produzenten mitgeteilt, dass er seine Produktionsziele für 2024 voraussichtlich nicht erreichen wird. Damit wird das ohnehin schon knappe Angebot noch geringer. Am Freitag hatte die staatliche kasachische Kazatomprom gewarnt, dass sie in den kommenden beiden Jahren wohl weniger Uran fördern werde als geplant. Als Grund gab das Unternehmen einen Engpass bei Schwefelsäure an. Außerdem verzögere sich die Fertigstellung neuer Depots.

Aktuell steigt der Uranpreis um 6,7 Prozent auf 104 Dollar je Pfund. Seit Jahresbeginn summiert sich der Preisanstieg auf 14 Prozent. Und es könnte noch weiter nach oben gehen, falls US-Präsident Joe Biden ein im Dezember vom US-Kongress verabschiedetes Gesetz unterzeichnet, das Uranimporte aus Russland verbietet. Da die kurzfristige Dynamik den Preis nach wie vor unterstütze, könnte das im Juni 2007 gesehene Allzeithoch von 136 Dollar je Pfund überschritten werden, urteilen die Jefferies-Analysten.

Mit der Warnung von Kazatomprom verschärft sich die Angebotslage weiter. Im September hatte das kanadische Uranbergbauunternehmen Cameco seine Produktionsziele gesenkt und die französische Orano die Förderung in Niger eingestellt. Damals hatte Kazatomprom die Produktionsziele für 2025 erhöht mit dem Ziel von der weltweit steigenden Nachfrage zu profitieren. Dies wurde nun wieder kassiert.

Akzeptanz der Kernkraft steigt weitweit

Cameco wiederum hatte bei der Kürzung der Förderziele davon gesprochen, dass die Nachfrage nach Uran "stärker und dauerhafter denn je" sei und angemerkt, dass das Verfehlen der Ziele die Gefahr von Lieferengpässen unterstreiche.

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Tatsächlich ist die Nachfrage nach Uran, das unter anderem in Atomkraftwerken zum Einsatz kommt, infolge der Abkehr von Kohlenstoff emittierenden Kraftstoffen gestiegen. Die Akzeptanz der Kernkraft steige (wieder) als Lösung des Doppelproblems Dekarbonisierung und Energiesicherheit, stellte die Bank of America schon im September fest.

Dazu passend wurde auf der Klimakonferenz COP28 in Dubai von 22 Ländern eine Selbstverpflichtung zur Verdreifachung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 unterzeichnet. Dies zeige die veränderte Einstellung zur Kernenergie; derartige Äußerungen wären vor einigen Jahren noch nicht möglich gewesen, heißt es dazu von den Jefferies-Analysten.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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