Geringeres Briefporto? Verbraucher können hoffen
15.09.2010, 19:01 UhrHintergrund ist das Verfahren für die Porto-Festsetzung durch die Bundesnetzagentur, die die Preise der Post genehmigen muss. Der Regulierer errechnet die Preise auf Basis der Inflationsrate des Jahres 2009.
Der Deutschen Post könnte im kommenden Jahr ein Rückgang der Umsätze in ihrem kriselnden deutschen Briefgeschäft drohen. Denn möglicherweise müssen die Verbraucher in Deutschland bald weniger für ihre Briefe zahlen: "Nach der geltenden Berechnungsformel müssten wir unsere Preise im Durchschnitt sogar senken", sagte ein Unternehmenssprecher.
Hintergrund ist das Verfahren für die Porto-Festsetzung durch die Bundesnetzagentur, die die Preise der Post genehmigen muss. Der Regulierer errechnet die Preise auf Basis der Inflationsrate des Jahres 2009 und Produktivitätsfortschritten der Post, die bei rund 1,8 Prozent veranschlagt werden. Die Inflationsrate liegt indes deutlich darunter - damit können die Verbraucher auf niedrigere Briefpreise hoffen.
Die Post habe aber noch nicht entschieden, welche Brief-Porti sie bei der Regulierungsbehörde beantragen werde, betonte der Sprecher. Den entsprechenden Antrag werde sie im Herbst bei der Bundesnetzagentur einreichen.
E-Mail verdrängt klassischen Brief
Diese Formel zur Berechnung von Erhöhungen oder Absenkungen der Briefpreise gilt noch bis Ende 2011. Post-Chef Frank Appel hatte mehrfach angekündigt, mit der Politik über die Formel und Spielraum für Preiserhöhungen im Briefgeschäft sprechen zu wollen.
Der Chef der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hatte angekündigt, "mögliche Preiserhöhungen im Privatkundenbereich sehr kritisch prüfen" zu wollen. Appel beklagt sinkende Sendungsmengen im Briefgeschäft, weil immer mehr Verbraucher die E-Mail dem klassischen Brief vorziehen.
Quelle: ntv.de, rts