Wirtschaft

Im Sog des Aufschwungs Verbraucherpreise gehen hoch

Mit der deutschen Wirtschaft geht es weiter bergauf. Damit steigen auch die Verbraucherpreise. Auf Jahressicht fällt der Anstieg moderat aus. Allerdings klettert die Teuerungsrate im Dezember mit 1,7 Prozent so stark wie seit mehr als zwei Jahren nicht. Die EZB sieht stabile Preise bis zu einem Wert von knapp unter zwei Prozent gewährleistet.

Die deutschen Verbraucher müssen wieder tiefer in die Geldbörse greifen.

Die deutschen Verbraucher müssen wieder tiefer in die Geldbörse greifen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Trotz des kräftigen Aufschwungs sind die Lebenshaltungskosten in diesem Jahr nur leicht gestiegen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 1,1 Prozent im Vergleich zu 2009, teilte das Statistische Bundesamt mit. Teurer wurden vor allem Benzin, Diesel, leichtes Heizöl, Obst und Gemüse.

Damit kletterten die Verbraucherpreise zwar fast dreimal so schnell wie im Krisenjahr 2009 mit 0,4 Prozent. Allerdings fiel die Teuerung immer noch deutlich geringer als im historischen Vergleich: Seit der Wiedervereinigung zogen die Preise im Schnitt um 1,9 Prozent pro Jahr an. Experten zufolge müssen die Deutschen aber im kommenden Jahr mit einer stärkeren Teuerung rechnen.

Das Münchner Ifo-Institut und die Postbank rechnen dann mit einem Plus von 1,7 Prozent. "Wegen der im Aufschwung anziehenden Nachfrage können die Unternehmen höhere Kosten durch steigende Ölpreise leichter auf die Verbraucher abwälzen", sagte Postbank-Analyst Thilo Heidrich. "In vielen Branchen zeichnen sich auch höhere Lohnabschlüsse ab. Auch hier werden die Unternehmen versuchen, die Kosten an die Kunden weiterzugeben."

Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht stabile Preise bis zu einem Wert von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. "Die EZB muss sich aber noch keine Sorgen machen, unterm Strich bleibt die Preisentwicklung noch moderat", sagte Ökonomin Jana Meier von HSBC Trinkaus.

Kräftiger Preisanstieg im Dezember

Im Dezember kletterte die Teuerungsrate überraschend mit 1,7 Prozent so stark wie Oktober 2008 nicht mehr. Im Vergleich zum Vormonat gab es mit plus 1,0 Prozent sogar den kräftigsten Anstieg seit sechs Jahren. Analysten hatten lediglich mit 0,8 Prozent gerechnet. "Wegen der Winterferien zogen wie üblich vor allem die Preise für Hotels und Pauschalreisen stark an", sagte Heidrich. Auch die Kraftstoff- und Heizölpreise legten stark zu. "Das kalte Wetter dürfte da seinen Tribut gefordert haben", sagte HSBC-Expertin Meier.

Details zur Preisentwicklung will das Statistische Bundesamt am 14. Januar veröffentlichen.

Quelle: ntv.de, rts

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