Krise trifft Hafenwirtschaft Volle Breitseite für HHLA
03.02.2010, 17:43 UhrDie Wirtschaftskrise hat den Hamburger Hafenlogistikkonzern HHLA im vergangenen Jahr härter getroffen als den größeren Rivalen Eurogate. Während die Zahl der auf den HHLA-Terminals in Hamburg und im ukrainischen Odessa bewegten Container um ein Drittel auf 4,9 Millionen einbrach, sank sie bei Europas führendem Terminal-Betreiber Eurogate um 12,3 Prozent auf knapp 12,5 Millionen Einheiten.
Die HHLA musste wegen des rasanten Rückgangs im Welthandel hohe Abstriche bei Umsatz und operativem Gewinn machen. Der Konzernumsatz gab um ein Viertel auf 988 Millionen Euro nach, während sich der Betriebsgewinn auf 176 Millionen Euro halbierte. Ähnlich war die Entwicklung im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik, dessen Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) sogar noch etwas stärker auf 164 Millionen Euro schrumpfte. Im Vorjahr hatte der Hamburger Hafenkonzern noch einen Betriebsgewinn von 344 Millionen erzielt.
Dagegen hielt sich der Rückgang im Hinterlandverkehr, in dem die HHLA seit kurzem mit Eurogate zusammenarbeitet, in Grenzen. Die Transporte im Binnenland verringerten sich um 18,5 Prozent auf 1,5 Millionen Standardcontainer und damit etwas weniger, als vom Vorstand befürchtet worden war.
Finanzielle Stabilität gewährleistet
"Uns ist es gelungen, die finanzielle Stabilität der HHLA trotz der schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit zu erhalten", erklärte Vorstandschef Klaus-Dieter Peters. Dazu habe auch das zur Jahresmitte aufgelegte Sparprogramm beigetragen. Einen Ausblick für das laufende Jahr wagte die HHLA nicht.
Eurogate-Geschäftsführer Thomas Eckelmann kündigte an, der Konzern aus Bremen werde trotz des Rückgangs im Containerumschlag für 2009 ein positives Ergebnis ausweisen. In Bremerhaven ging der Containerumschlag bei Eurogate um knapp 18 Prozent auf 4,5 Millionen zurück, in Hamburg waren es auf den Eurogate-Terminals sogar mehr als 20 Prozent weniger auf 2,1 Millionen Einheiten. Weniger stark waren die Rückgänge in Italien und Portugal, in Marokko verbuchte der Bremer Konzern sogar einen Zuwachs.
Der Konzern, der den Bremer Logistikunternehmen Eurokai und BLG gehört, will im April ausführlich über die Geschäftsentwicklung berichten. Die HHLA kündigte dies bereits für Ende März an.
Quelle: ntv.de, wne/rts