Untreue-Affäre Weiterer Ex-IKB-Chef verwickelt
04.07.2009, 12:44 UhrIn die Untreue-Affäre um den früheren IKB- Vorstandssprecher Stefan Ortseifen ist nach Informationen der "Rheinischen Post" auch dessen Vorgänger Alexander von Tippelskirch verwickelt. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf habe einen Strafbefehl gegen ihn erwirkt, berichtete die Zeitung.
Tippelskirch habe 2004 Umbauarbeiten an der Dienstwohnung seines damaligen Vorstandskollegen Ortseifen in Meerbusch genehmigt, die der Aufsichtsrat der Bank hätte billigen müssen. Der Auftragswert betrug demnach etwa 14.000 Euro.
Der zuständige Oberstaatsanwalt Michael Marx-Manthey sagte, die Staatsanwaltschaft habe in der Tat einen Strafbefehl gegen zwei weitere ehemalige Vorstandsmitglieder der IKB beantragt. Namen könne er aber nicht nennen. In beiden Fällen seien Verwarnungen mit Strafvorbehalt beantragt worden, in einem Fall in Höhe von 10.000, in dem anderen Fall von 50.000 Euro.
Am vergangenen Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft den früheren IKB-Chef Ortseifen wegen Kursmanipulation und Untreue angeklagt. Er soll die Lage der Bank 2007 kurz vor einer Beinahe-Pleite "bewusst irreführend zu positiv dargestellt" haben. Außerdem legen ihn die Ermittler zur Last, seine Dienstvilla auf Kosten der IKB aufwendig ausgebaut zu haben.
Am Freitag waren der schwer angeschlagenen Mittelstandsbank weitere Milliardenhilfen vom Staat zugesagt worden. Der Bankenrettungsfonds SoFFin stimmte weiteren Garantien in Höhe von sieben Mrd. Euro zu. Notwendig ist noch die Zustimmung der EU-Kommission. Die IKB verfügt damit nun über einen Garantierahmen von insgesamt zwölf Mrd. Euro, von dem bisher fünf Mrd. für die Emission von garantierten Schuldverschreibungen genutzt wurden.
Quelle: ntv.de, sla/dpa