Schwellenländer auf dem Vormarsch Weltbank sieht Wachstumsflaute
13.01.2011, 07:36 UhrKaum nimmt die Weltwirtschaft wieder Fahrt auf, segelt sie in eine Flaute: Die Weltbank rechnet im laufenden Jahr mit einem Dämpfer beim Anstieg der Wirtschaftsleistung. 2012 ändert sich das bereits wieder - vor allem dank der Schwellenländer.
Das weltweite Wachstum erhält nach Einschätzung der Weltbank in diesem Jahr einen Dämpfer. Die Wirtschaftsleistung werde lediglich um 3,3 Prozent zulegen, nach 3,9 Prozent 2010, teilte die Weltbank mit. Schwellenländer trügen etwa die Hälfte des Wachstums bei.
2012 dürfte Konjunktur wieder anziehen, das Wachstum dürfte dann um 3,6 Prozent zulegen. "Die starke Binnennachfrage in den Schwellenländern führt die weltweite Wirtschaft an", sagte Weltbank-Chefvolkswirt Justin Yifu Lin. Die andauernden Probleme im Finanzsektor in einigen Industriestaaten seien jedoch eine Gefahr für das Wachstum und müssten deswegen dringend angegangen werden.
Kapitalflüsse als Wachstumstreiber
In den reichen Staaten sei lediglich ein Zuwachs von 2,4 Prozent für 2011 und 2,7 Prozent für 2012 zu erwarten. Auf ein kräftiges Wachstum können sich dagegen die Schwellenländer einstellen: Die Weltbank sagt ihnen einen Zuwachs von 6 Prozent für 2011 und 6,1 Prozent für 2012 voraus. In den meisten Staaten habe die Wirtschaftsleistung wieder ein Niveau erreicht, das auch ohne die Wirtschaftskrise zustande gekommen wäre.
Ein wichtiger Treiber für das Wachstum in den Schwellenländern seien die zunehmenden Kapitalflüsse. Allerdings bestehe darin auch ein Risiko: "Kräftige Zuflüsse zu bestimmten Ländern mit mittlerem Einkommen könnten die mittelfristige Erholung bedrohen, besonders dann, wenn die Währung plötzlich an Wert gewinnt oder Anlageblasen entstehen", sagte Weltbank-Experte Hans Timmer.
Zuletzt hatten einige Länder wie Brasilien oder Südkorea angesichts kräftiger Mittelzuflüsse die Bremse gezogen und etwa Steuern erhöht.
Quelle: ntv.de, rts