Zu viel Champagner im Keller Winzer lassen Trauben hängen
04.09.2009, 15:46 UhrDie Winzer in der Champagne müssen ihre Erntehelfer bei der anstehenden Weinlese zügeln. Sie dürfen nur rund drei Viertel der Menge des vergangenen Jahres ernten. Der Champagnerdachverband will so die Preise stabil halten. Offenbar finden Kunden weltweit immer weniger Anlass zum Anstoßen.

In den Kellern von Taittinger schlummern edle Flaschen in schummriger Stille ihrem Auftritt bei Formel-1-Siegen, Staatsbanketten und Hochzeitsanträgen entgegen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Erntemenge sei dieses Jahr auf 9700 Kilogramm Trauben pro Hektar festgelegt, teilte der Champagnerdachverband CIVC mit. In den Kellereien seien derzeit 1,2 Mrd. Flaschen Champagner gelagert. "Um Angebot und Nachfrage auszugleichen und das bereits hohe Vorratsniveau nicht noch zu vergrößern", werde die Lese begrenzt.
In Frankreich werde zwar nur fünf Prozent weniger Champagner als im Vorjahr verkauft, in einigen anderen Ländern sei der Absatz aber um bis zu 40 Prozent eingebrochen, erklärte der CIVC.
Vergangenes Jahr hatten die Winzer 13.000 Kilo pro Hektar geerntet; dieses Jahr hatten sie gut 10.000 Kilogramm angestrebt, während die Kellereien die Lese auf 7500 Kilo pro Hektar drücken wollten.
"Die Winzer kommen besser davon als die Kellereien, die mehr auf den Export ausgerichtet sind", hieß es. Im ersten Halbjahr 2008 wurde etwa zwanzig Prozent mehr Champagner verkauft als in den ersten sechs Monaten dieses Jahres.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP