Wirtschaft

Eingeständnisse einer Supermacht Zweifel am US-Wachstum

Washington nach dem Hurrikan Ende August.

Washington nach dem Hurrikan Ende August.

(Foto: REUTERS)

Die Wirtschaftsexperten im Weißen Haus legen der Öffentlichkeit neue Zahlen vor: Die offizielle Prognose zum Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft fällt für das laufende Jahr nun deutlich vorsichtiger aus. Wenige Stunden zuvor hatten die jüngsten Daten zum ISM-Index der US-Einkaufsmanager noch große Hoffnungen geweckt.

Die US-Regierung korrigiert ihre Wachstumserwartungen für das laufende Jahr deutlich nach unten. Das Präsidialamt in Washington geht in diesem Jahr nur noch von einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,7 Prozent aus. Im Februar hatte die Regierung von Präsident Barack Obama noch mit einem Wachstum von 2,6 Prozent kalkuliert.

Prognose gekappt: Die US-Wirtschaft wächst trotz allem um fast 2 Prozent.

Prognose gekappt: Die US-Wirtschaft wächst trotz allem um fast 2 Prozent.

(Foto: AP)

Das Präsidialamt räumte ein, dass die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten nach der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Standard & Poor's Spuren hinterlassen hätten. Durch den Sparkurs gehe das Haushaltsdefizit allerdings schneller zurück als bisher erwartet: Das Weiße Haus rechnet nun mit einem Defizit von 8,8 Prozent der Wirtschaftsleistung nach zuvor 10,9 Prozent.

Wenige Stunden zuvor hatten überraschend freundliche Konjunkturdaten Kurssprünge an den Aktienmärkten ausgelöst. Die US-Industrie hatte sich im August deutlich besser entwickelt als erwartet.

ISM-Index signalisiert Wachstum

Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager fiel zwar leicht auf 50,6 von 50,9 Punkten im Vormonat, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Das Barometer blieb aber überraschend über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Experten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 48,5 Punkte gerechnet. An der Wall Street und den Handelsplätzen in Europa reagierten Anleger erleichtert. Die Notierungen der großen Indizes sprangen zum Teil kräftig nach oben.

Ein deutlich schwächeres Bild vom Zustand der US-Wirtschaft hatten unterdessen die jüngsten Daten aus dem Bausektor gezeichnet. Die Bauausgaben in den USA sind im Juli vor allem wegen sparsamerer Aufträge der öffentlichen Hand überraschend gesunken. Das Handelsministerium in Washington wies ein Minus zum Vormonat von 1,3 Prozent aus. Im Vorfeld befragte Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet.

Die Bauausgaben der öffentlichen Hand fielen um 2,1 Prozent auf den tiefsten Stand seit Dezember 2006. Die Ausgaben der privaten Häuslebauer gingen um 0,9 Prozent zurück. Allerdings revidierte die Regierung die Juni-Zahlen auf 1,6 von 0,2 Prozent deutlich nach oben.

Quelle: ntv.de, rts

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