Radikaler Umbau HP will sich neu erfinden
18.08.2011, 21:55 UhrDer weltgrößte Computerhersteller Hewlett Packard stellt seine PC-Sparte auf den Prüfstand. Zugleich will er ein britisches Software-Unternehmen für zehn Milliarden Dollar kaufen.
Der US-Computerkonzern Hewlett Packard (HP) steht vor einem radikalen Umbau. Das Management kündigte an, sich unter Umständen von seinem schwächelnden PC-Geschäft zu trennen. HP prüfe alle Optionen für den Geschäftsbereich inklusive einer kompletten oder teilweisen Abspaltung, hieß es.
Außerdem bestätigte der US-Konzern Gespräche über den Kauf des britischen Software-Spezialisten Autonomy. Ein weiterer Paukenschlag: Hewlett-Packard will das Geschäft mit Smartphones und Tablets mit dem Betriebssystem webOS stoppen. Sie konnten zuletzt mit erfolgreicheren Rivalen wie Apples iPhone und iPad sowie Geräten mit dem Google Betriebssystem Android nicht mithalten.
Der weltgrößte Computerkonzern hatte in der Vergangenheit stets Spekulationen dementiert, wonach er Verhandlungen mit Interessenten über einen Verkauf oder eine Abspaltung seiner PC-Sparte führe. Für HP läuft es unter Firmenchef Leo Apotheker, dem im vergangenen November angetreten war, nicht rund. Der sinkende Bedarf an PCs veranlasste den Ex-SAP-Chef vor kurzem, die Prognosen für das Geschäftsjahr einzudampfen.
HP will sich nach früheren Angaben künftig stärker im wachsenden Markt des sogenannten Cloud Computing engagieren: Das sind Dienstleistungen, bei denen Computernutzer die Programme nicht mehr auf ihrem Rechner installiert haben, sondern auf Server von Anbietern im Internet zugreifen
Die gleichzeitig vorgelegten Zahlen für das dritte Geschäftsquartal untermauerten die Probleme, die Hewlett-Packard zu dem großen Umbau drängten. Der Umsatz legte lediglich von 30,7 auf 31,2 Mrd. Dollar zu.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa