Die weltweite Konjunkturabkühlung trifft DuPont hart. Der US-Chemiekonzern gibt eine Gewinnwarnung heraus. Für das kommende Jahr stellt das Unternehmen einen Gewinnanstieg in Aussicht.

Der US-Chemieriese DuPont hat wegen der ins Stottern geratenen Konjunktur überraschend seine Jahresziele eingestampft. An der Börse löste die Gewinnwarnung des BASF-Rivalen einen Kursrutsch aus: Die Aktie sackte gleich zu Handelsbeginn an der Wall Street ab. Weltweit hatten die Chemiekonzerne zuletzt vor schwächeren Geschäften gewarnt. Die Branche ist ein gutes Barometer für die Konjunktur, da sie nahezu alle Industriezweige als Abnehmer hat.    

DuPont-Chefin Ellen Kullman erwartet nun für dieses Jahr je Aktie ohne Sonderposten nur noch 3,87 bis 3,95 Dollar Gewinn. Analysten haben dem Chemieriesen bislang 4,03 Dollar je Aktie zugetraut. Noch bei der Vorlage des Ergebnisses im dritten Quartal hatte Kullman die Spanne auf 3,97 bis 4,05 Dollar je Aktie angehoben. Für das Jahr 2012 stellte das Unternehmen einen Gewinnanstieg in Aussicht.       

"Wir sehen langsameres Wachstum in verschiedenen Segmenten während des vierten Quartals, ausgelöst durch die weltweite Konjunkturunsicherheit", begründete Kullman die Gewinnwarnung. Der Lagerabbau im Polymer-Geschäft und in anderen Industriegeschäften habe sich im vierten Quartal beschleunigt. Bei vielen Chemieunternehmen waren zuletzt die Aufträge zurückgegangen, da Kunden wegen der unsicheren Lage und in Erwartung sinkender Preise erst einmal ihre Lager abverkauften.

So ist Kullman zufolge die Nachfrage nach Verbraucherelektronik weiter gesunken. Auch die Bauwirtschaft und die Immobilienbranche blieben schwach. Beides sind wichtige Abnehmerzweige für die Chemieindustrie. DuPont ist beispielsweise der weltgrößte Hersteller von Titandioxid, einem weißen Pigment, das zur Produktion von Farben benötigt wird.